BP Aktie: Milliarden-Deal und Warnsignal

BP plant offenbar einen massiven Umbau, der Milliarden in die Kassen spülen könnte. Berichten zufolge steht der Verkauf der bekannten Schmierstoffsparte Castrol kurz bevor. Doch die Stimmung an der Börse ist gedrückt: Eine deutliche Abstufung durch die Bank of America drängt die möglichen Einnahmen in den Hintergrund und lenkt den Fokus auf Risse im operativen Geschäft.

Castrol vor dem Verkauf?

Der britische Energieriese befindet sich laut Marktberichten in fortgeschrittenen Verhandlungen über die Veräußerung seines Schmierstoffgeschäfts. Als Favorit für die Übernahme von Castrol gilt der Investor Stonepeak Partners. BP ruft für die Sparte Berichten zufolge mehr als 8 Milliarden US-Dollar auf.

Dieser Schritt wäre ein zentraler Baustein in der langfristigen Strategie des Konzerns, bis 2027 Vermögenswerte im Umfang von rund 20 Milliarden Dollar abzustoßen. Ein solcher Verkauf würde die Bilanz stärken oder Mittel für die Energiewende freisetzen, bedeutet jedoch auch den Verlust einer bekannten Marke im Portfolio.

Analysten sehen Risiken im Kerngeschäft

Trotz der Aussicht auf frisches Kapital überwiegt bei Experten derzeit die Skepsis. Die Bank of America (BofA) stufte den Titel von “Neutral” auf “Underperform” herab und kürzte das Kursziel an der Londoner Börse drastisch von 440 auf 375 Pence.

Die Begründung der Analysten zielt auf fundamentale Probleme im Marktumfeld ab:
* Anhaltend niedrige Öl- und Gaspreise drücken auf die Erträge.
* Die Margen im Raffineriegeschäft geraten zunehmend unter Druck.
* Operative Gegenwinde im Downstream-Bereich belasten die Aussichten.

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Bewertung und Marktreaktion

Die Kombination aus Verkaufsgerüchten und Analysten-Warnung setzte den Kurs in London unter Druck, wo die Aktie 1,9 % verlor. Auch auf Euro-Basis zeigt sich der Titel wenig dynamisch und notiert aktuell im Bereich von 5,20 Euro.

Fundamental zeigt sich ein gespaltenes Bild: Während die Dividendenrendite mit rund 5,21 % für einkommensorientierte Anleger attraktiv bleibt, wirkt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) mit einem Wert von über 60 im Branchenvergleich sehr ambitioniert.

Der mögliche Castrol-Verkauf markiert einen strategischen Wendepunkt. Investoren müssen abwägen, ob der einmalige Geldregen den Verlust eines verlässlichen Umsatzbringers rechtfertigt. Kurzfristig wiegen die operativen Warnsignale der Bank of America für den Markt schwerer als die Hoffnung auf den Deal-Abschluss, was sich auch im Abstand zum 52-Wochen-Hoch widerspiegelt.

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