Bitfarms Aktie: Volatile Wende
12.12.2025 - 17:30:30Bitfarms Aktie zeigt hohe Volatilität, da der Markt den Umbau zum KI-Rechenzentrenbetreiber und jüngste Umsatzenttäuschungen skeptisch bewertet, während Analysten höhere Kurse sehen.
Bitfarms steckt mitten im Umbau vom reinen Bitcoin-Miner zum Anbieter von Hochleistungsrechenzentren für KI – und der Markt ringt noch um eine klare Bewertung. Einerseits locken höhere Analystenkursziele und die Perspektive neuer Erlösquellen, andererseits belasten Verluste und eine verfehlte Umsatzprognose. Wie stark überwiegen derzeit die Zweifel gegenüber der neuen Strategie?
Schwankungen trotz starker Jahresbilanz
Im Tagesverlauf bewegt sich die Aktie nur leicht, insgesamt bleibt das Bild aber nervös. In den vergangenen 30 Tagen hat der Kurs spürbar nachgegeben, liegt aber seit Jahresbeginn immer noch deutlich im Plus. Mit rund 2,50 Euro je Aktie notiert Bitfarms aktuell mehr als 50 % über dem 200-Tage-Durchschnitt, aber zugleich gut 55 % unter dem Hoch der letzten zwölf Monate. Das unterstreicht, wie stark die Schwankungen im Jahr 2025 ausgefallen sind.
Die hohe annualisierte 30-Tage-Volatilität von über 90 % zeigt, dass der Markt weiterhin erhebliche Ausschläge einkalkuliert. Zwar signalisiert der RSI mit einem Wert um 53 ein neutrales kurzfristiges Momentum, doch von einem stabilen Trend kann keine Rede sein.
Optionen signalisieren Nervosität
Ein Blick auf die Volatilitätskennzahlen und den Optionsmarkt macht die Unruhe greifbar. Die implizite Volatilität (IV30) ist zuletzt auf rund 111 Punkte gestiegen. Das entspricht der Erwartung deutlich größerer Tagesschwankungen als in ruhigeren Marktphasen – Trader stellen sich auf schnelle Richtungswechsel ein.
Auffällig ist zudem das Verhältnis von Put- zu Call-Optionen. Mit einem Put/Call-Ratio von 0,45 liegt der Wert spürbar über dem historischen Durchschnitt von 0,24. Das deutet darauf hin, dass sich deutlich mehr Marktteilnehmer gegen Kursrückgänge absichern oder gezielt auf fallende Kurse setzen als üblich. Zusammen mit der erhöhten Volatilität ergibt sich das Bild eines Titels, bei dem kurzfristig weitere Turbulenzen erwartet werden.
Zentraldaten im Überblick:
- Implizite Volatilität (IV30): ca. 111 (sehr hohes Schwankungsniveau)
- Put/Call-Ratio: 0,45 (klar über dem historischen Schnitt von 0,24)
- 52-Wochen-Spanne: deutlicher Abstand sowohl zum Tief als auch zum Hoch
Analystenziele vs. Marktskepsis
Auf der fundamentalen Seite klafft derzeit eine Lücke zwischen Analysteneinschätzungen und der tatsächlichen Bewertung an der Börse. Nach den Q3-Zahlen im November haben mehrere Institute ihre eher positive Grundhaltung bekräftigt:
- Cantor Fitzgerald: Kursziel 5,00 US-Dollar, Rating „Overweight“
- Alliance Global Partners: Kursziel 6,00 US-Dollar
- H.C. Wainwright: Kursziel 4,00 US-Dollar
Aus diesen Einschätzungen ergibt sich ein Konsensband von grob 4,25 bis 6,00 US-Dollar – deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Dennoch bleibt der Markt vorsichtig. Hintergrund ist vor allem der deutliche Verfehlung der Umsatzerwartungen im dritten Quartal: Mit 69,2 Millionen US-Dollar lag der Erlös klar unter den prognostizierten 87,4 Millionen. Hinzu kommt ein negativer Gewinn je Aktie von -0,08 US-Dollar.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Bitfarms?
Diese Kombination aus Umsatzenttäuschung und Verlusten erklärt, warum der Kurs trotz höherer Kursziele nicht aufschließt. Viele Investoren gewichten die jüngsten Zahlen stärker als die mittelfristigen Schätzungen der Analysten.
Strategischer Schwenk zu HPC und KI
Parallel zu den schwankenden Kursen steckt Bitfarms tief in einem strategischen Umbau. Das Unternehmen will sich aus der Abhängigkeit vom volatilen Bitcoin-Geschäft lösen und stärker auf High Performance Computing (HPC) und KI-Infrastruktur setzen. Ziel ist es, Rechenzentren und Infrastruktur für Anwendungen jenseits des Kryptomarktes aufzubauen und so stabile, diversifizierte Ertragsquellen zu schaffen.
Dieser Schritt ist kapitalintensiv und mit erheblichen Ausführungsrisiken verbunden. Zwar sorgt die Platzierung von 588 Millionen US-Dollar in Wandelanleihen für zusätzliche Liquidität und schafft finanziellen Spielraum für Investitionen in neue Kapazitäten. Gleichzeitig verstärkt die Finanzierungsstruktur aber den Druck, das neue Geschäftsmodell rasch mit substanziellen Einnahmen zu füllen.
Der Markt preist derzeit vor allem das Hier und Jetzt ein: einen Nettoverlust, verfehlte Umsatzziele und die Unsicherheit, ob der Übergang zu HPC und KI wie geplant gelingt. Die gestiegene implizite Volatilität und das erhöhte Put/Call-Ratio stützen diesen Eindruck einer abwartenden bis skeptischen Haltung.
Fazit: Hohe Erwartungen, hohes Risiko
Unterm Strich steht Bitfarms an einem entscheidenden Punkt: Die Analysten erwarten auf Basis des Pivot zu HPC und KI deutlich höhere Kurse, während die aktuelle Bewertung vor allem die jüngsten operativen Rückschläge widerspiegelt. Kurzfristig sprechen hohe Schwankungen, erhöhtes Absicherungsinteresse im Optionsmarkt und die deutliche Distanz zum 52-Wochen-Hoch für ein weiterhin nervöses Umfeld. Mittelfristig dürfte sich erst mit den nächsten Quartalszahlen und konkreten Fortschritten im Aufbau der HPC- und KI-Infrastruktur zeigen, ob die Strategie die Lücke zwischen optimistischen Kurszielen und skeptischem Marktpreis schließen kann.
Bitfarms-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bitfarms-Analyse vom 12. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Bitfarms-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bitfarms-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 12. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Bitfarms: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...


