Biowetter: Wenn das Wetter krank macht
11.10.2025 - 16:07:01Fast jeder zweite Deutsche spürt Wetterwechsel durch körperliche Symptome wie Kopfschmerzen und Müdigkeit. Bewegung und Abhärtung helfen dem Organismus, sich besser anzupassen.
Kopfschmerzen, Müdigkeit, schlechte Laune – und draußen zieht ein Tief heran? Das ist kein Zufall. Fast jeder zweite Deutsche bezeichnet sich als wetterfühlig und spürt Wetterveränderungen am eigenen Körper. Was steckt hinter diesem Phänomen, und wie lässt sich der Einfluss des Wetters auf unser Wohlbefinden mildern?
Das sogenannte Biowetter beschreibt, wie Luftdruck, Temperatur und andere Klimafaktoren unseren Organismus beeinflussen. Während die einen nur eine gedrückte Stimmung bemerken, kämpfen andere mit handfesten körperlichen Beschwerden, die den Alltag erheblich beeinträchtigen können.
Wenn der Körper zum Barometer wird
Die Medizin-Meteorologie erforscht diese Zusammenhänge und stellt fest: Besonders schnelle Wetterwechsel belasten den Körper. Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und sogar die Ionenkonzentration in der Luft können das vegetative Nervensystem beeinflussen, das unbewusste Körperfunktionen wie Kreislauf und Verdauung steuert.
Bestimmte Personengruppen reagieren besonders sensibel auf Wetterumschwünge. Dazu zählen ältere Menschen, deren Kreislauf sich langsamer anpasst, sowie Persone mit chronischen Erkrankungen wie Rheuma, Asthma oder Herz-Kreislauf-Problemen. Auch Frauen in den Wechseljahren und Menschen mit niedrigem Blutdruck oder psychischer Vorbelastung sind häufiger betroffen.
Das Wetter löst dabei keine Krankheiten aus, kann aber bestehende Beschwerden und deren Symptome deutlich verstärken.
Symptome: Von Kopfweh bis Stimmungstief
Die häufigsten Beschwerden sind Kopfschmerzen und Migräne, die oft bei schnellen Luftdruckänderungen auftreten. Viele Betroffene klagen über allgemeine Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Schlafprobleme. Schwindel und Kreislaufprobleme sind ebenfalls weit verbreitet.
Neben den körperlichen Symptomen schlägt das Wetter vielen auch aufs Gemüt. Eine gereizte, niedergeschlagene Stimmung kann die Folge unbeständiger Wetterlagen sein. Bei manchen Menschen verstärken sich Gelenk-, Glieder- oder alte Narbenschmerzen – sie spüren den Wetterwechsel buchstäblich „in den Knochen“.
Während extremes Wetter wie große Hitze oder Kälte für die meisten Menschen belastend ist, reagieren Wetterfühlige bereits auf geringere Schwankungen.
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Abhärtung als beste Medizin
Der Schlüssel liegt darin, den Organismus abzuhärten und das vegetative Nervensystem zu trainieren. Die effektivste Methode: regelmäßige Bewegung an der frischen Luft – und das bei jedem Wetter. Tägliche Spaziergänge, Wandern, Radfahren oder leichtes Jogging stärken den Kreislauf und helfen dem Körper, sich besser auf Temperaturwechsel einzustellen.
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Wechselduschen oder Kneipp-Anwendungen sind weitere bewährte Methoden. Der Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser trainiert die Blutgefäße und stabilisiert den Kreislauf. Auch regelmäßige Saunagänge können die Anpassungsfähigkeit des Körpers verbessern.
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen und macht ihn widerstandsfähiger. Ausreichend Schlaf und ein regelmäßiger Rhythmus sind entscheidend für die Belastbarkeit.
SOS-Tipps bei akuten Beschwerden
Wenn die Wetterfühligkeit bereits zugeschlagen hat, können verschiedene Hausmittel Linderung verschaffen. Bei Kopfschmerzen und Kreislaufproblemen ist ausreichend trinken wichtig – am besten Wasser oder ungesüßte Tees.
Kräutertees mit Melisse, Baldrian, Hopfen oder Johanniskraut können beruhigend wirken und Symptome wie Reizbarkeit und Schlafstörungen lindern. Ein warmes Bad hilft bei Anspannung und Gliederschmerzen.
Der Verzicht auf Alkohol, Nikotin und übermäßigen Kaffeekonsum kann die Symptome reduzieren. Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga helfen, Stress abzubauen, der die Beschwerden zusätzlich verstärken kann.
Klimawandel verstärkt das Problem
Viele Wetterdienste bieten mittlerweile detaillierte Biowetter-Vorhersagen an, die Menschen helfen, sich auf belastende Wetterlagen einzustellen. Diese Indizes geben an, wie stark das aktuelle Wetter das Wohlbefinden beeinflussen kann.
Angesichts des Klimawandels, der mit einer Zunahme von Wetterextremen einhergeht, könnte die Relevanz des Biowetters weiter steigen. Für Betroffene bleibt die Erkenntnis: Ein aktiver und gesunder Lebensstil ist die beste Versicherung gegen die Launen des Wetters.