BICO Group Aktie: Aktuelle Brancheneinschätzungen

BICO hat in kurzer Folge Führungsposten besetzt und treibt die Umsetzung seiner Strategie “BICO 2.0” voran. Gleichzeitig meldet das Unternehmen deutliche organische Erholung in der Lab-Automation-Sparte, aber auch hohe Abschreibungen, die das Ergebnis belasten. Kann das neue Management aus Wachstum wieder nachhaltige Profitabilität machen?

Management und Strategie

Am 16. Dezember gab BICO die Berufung von Jesper Hagberg zum Chief Operations & Digital Officer bekannt; er startet am 7. Januar 2026. Bereits zuvor wurde Ewa Linsäter als künftige CFO angekündigt, ihr Amtsantritt ist für den 1. März 2026 geplant. Beide Personalien sind zentrale Bausteine der Neuausrichtung: Ziel ist, operative Exzellenz und digitale Transformation zusammenzuführen, um nachhaltiges, profitables Wachstum in den Kernbereichen Lab Automation und Life Sciences zu fördern.

Wachstum versus Abschreibungen

Operativ gibt es Licht und Schatten. Das Konzernwachstum fiel organisch mit 12,3 % stark aus, und die Lab-Automation-Sparte verzeichnete ein beeindruckendes organisches Plus von 35 %. Treiber waren laut Bericht Großaufträge internationaler Pharmaunternehmen für automatisierte Lösungen und proprietäre Software-Workflows.

Gleichzeitig belasteten massive nicht zahlungswirksame Abschreibungen das Ergebnis: Insgesamt wurden 1.036,5 Mio. SEK abgeschrieben, davon 1.010,4 Mio. SEK auf Firmenwerte. Zeitgleich realisierte BICO durch den Verkauf von MatTek und Visikol Nettoerlöse von 740 Mio. SEK, die zur Stärkung der Liquidität und zur Schuldenreduktion verwendet wurden. Die Kasse liegt aktuell bei 1.241 Mio. SEK. Die Bilanzmaßnahme mindert kurzfristig Druck, die Abschreibungen werfen jedoch Fragen zur früheren Bewertungspolitik und zu erwarteten Erträgen aus vergangenen Übernahmen auf.

Kurz zur Marktreaktion: Die Aktie notiert aktuell bei 1,73 €; seit Jahresbeginn ergibt sich ein Rückgang von rund 38 %.

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Was jetzt wichtig ist

Die zentrale Herausforderung für BICO lautet, die organischen Umsatzzuwächse in stabile operative Margen zu überführen und die Bilanzrisiken nachhaltig zu reduzieren. Marktteilnehmer werden in den kommenden Berichtsperioden vor allem auf folgende Punkte achten:
– Fortschritt bei der Umsetzung von “BICO 2.0” unter dem neuen Management;
– Entwicklung der Margen in der Lab-Automation-Sparte;
– Fortlaufender Schuldenabbau und Nutzung der Verkaufserlöse.

Technisch bleibt die Aktie unter Druck: Sie notiert unter wichtigen gleitenden Durchschnitten (200-Tage-Durchschnitt: 2,61 €), was Anleger vorsichtig macht. Gelingt es dem Management, die operative Erholung zu stabilisieren und die Bilanzbelastung weiter zu senken, wäre das ein klares positives Signal. Bleibt die Profitabilität aus, dürfte die Unsicherheit an den Märkten bestehen bleiben.

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