BiB-Studie: Junge Europäer haben Kraft, aber keine Ausdauer
17.12.2025 - 02:40:12Eine umfassende Analyse zeigt, dass die Ausdauer junger Menschen sich nicht erholt hat, während die Muskelkraft stabil blieb. Experten fordern mehr altersgerechtes Krafttraining.
Eine neue europäische Studie zeigt ein gespaltenes Bild der Fitness junger Menschen. Während ihre Muskelkraft stabil blieb, leiden Ausdauer und Kondition weiter unter Pandemiefolgen. Experten fordern jetzt Konsequenzen.
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) veröffentlichte Anfang Dezember die bislang umfassendste Analyse zur körperlichen Fitness nach Corona. Die Daten von über 270.000 Kindern und Jugendlichen aus 17 Ländern offenbaren ein klares Muster: Die kardiorespiratorische Fitness – also die Ausdauer – hat sich nicht erholt. Besonders Mädchen und Teenager zwischen 13 und 19 Jahren sind betroffen. Überraschend stabil blieb dagegen die reine Muskelkraft.
„Die Stabilität der Muskelkraft ist erfreulich, aber kein Grund zur Entwarnung“, warnt Dr. Helena Ludwig-Walz vom BiB. Das generell niedrige Aktivitätsniveau bleibe ein großes Gesundheitsrisiko.
Warum Krafttraining trotzdem auf den Stundenplan muss
Die stabile Muskelkraft bedeutet nicht, dass alles in Ordnung ist. Sie zeigt lediglich, dass es im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit nicht noch schlechter wurde – ein Niveau, das viele Experten schon damals als verbesserungswürdig ansahen.
Viele Schulen und Vereine suchen nach altersgerechten Kraftübungen, doch oft fehlt das praktische Know‑how. Ein kostenloses E‑Book zeigt sechs leicht umsetzbare, altersgerechte Kraftübungen mit klaren Anleitungen und Tipps zur Belastungssteuerung – ideal für Sportlehrer, Übungsleiter und engagierte Eltern, die Kindern sichere Bewegungsabläufe beibringen wollen. Gratis-Übungsplan für altersgerechtes Krafttraining anfordern
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für 5- bis 17-Jährige seit Jahren, an mindestens drei Tagen pro Woche knochen- und muskelstärkende Aktivitäten zu absolvieren. Diese Empfehlung gewinnt nun neue Dringlichkeit. Gezieltes Krafttraining schützt nicht nur vor Verletzungen in Sportarten wie Fußball oder Handball, sondern wirkt sich auch positiv auf Stoffwechsel und Psyche aus.
Der alte Mythos, Krafttraining schade dem Wachstum, ist wissenschaftlich widerlegt – vorausgesetzt, es ist altersgerecht und wird fachkundig angeleitet.
Schulen und Vereine in der Pflicht
Die Studienergebnisse befeuern eine alte Debatte: Was muss sich im Schulsport und Vereinstraining ändern?
Sportlehrerverbände fordern eine Abkehr vom reinen Spielsport. Stattdessen sollen funktionelle Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht den Unterricht bereichern. Immer mehr Sportvereine reagieren bereits und bieten neben klassischem Training zusätzliche „Athletik-Einheiten“ für Kinder an.
Doch hier liegt das Problem: Wer leitet das an? Elternverbände kritisieren den eklatanten Mangel an qualifizierten Übungsleitern. Sicheres Krafttraining für Kinder erfordert spezifisches Wissen, um Überlastungen zu vermeiden. Hier sehen Experten den dringendsten Handlungsbedarf für 2026.
Ein europäisches Problem mit wirtschaftlichen Folgen
Deutschland steht mit diesem Fitness-Defizit nicht alleine da. Die BiB-Studie zeigt: Je strenger und länger die Corona-Maßnahmen in einem Land waren, desto stärker fielen die Fitness-Rückgänge aus. Die stabile Muskelkraft könnte ein simpler Effekt des Alltags sein – Treppensteigen und kurze Wege erhalten die Grundkraft, während die langen Belastungen für eine gute Ausdauer weggebrochen sind.
Aus gesundheitsökonomischer Sicht ist die Lage alarmierend. Krankenkassen und Politiker warnen vor einer Welle von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes Typ 2 und orthopädischen Problemen, wenn die Jugend nicht zu mehr Bewegung findet.
Was kommt also 2026? Fachleute erwarten eine Überarbeitung der nationalen Bewegungsempfehlungen und mögliche Fördergelder des Bundes für die Aus- und Weiterbildung von Trainern. Die Botschaft zum Jahresende ist eindeutig: Die junge Generation ist nicht so schwach wie befürchtet, aber bei weitem nicht so fit, wie sie sein sollte.
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