Betrugsmasche: Gefälschte Bankbriefe mit QR-Codes im Umlauf
05.12.2025 - 14:22:12Kriminelle versenden massenhaft gefälschte Post im Namen von Banken und missbrauchen die EU-Zahlungsreform als Vorwand. Verbraucherschützer warnen vor der kombinierten Phishing-Methode.
Kriminelle versenden massenhaft gefälschte Bankbriefe mit QR-Codes. Die Täter nutzen die kürzlich eingeführten EU-Zahlungsregeln als glaubwürdigen Vorwand für ihre Attacken.
Die Vorweihnachtszeit entwickelt sich zum Hochrisiko-Zeitraum für Bankkunden. Polizei und Verbraucherschützer warnen vor einer neuen Betrugsmasche, die digitale und analoge Methoden kombiniert: “Post-Quishing”. Parallel dazu überfluten klassische Phishing-Mails die Postfächer von Barclays- und Volksbank-Kunden.
Gefälschte Briefe missbrauchen EU-Zahlungsreform
Die gefährlichste Entwicklung spielt sich derzeit in Briefkästen ab. Kriminelle versenden tausendfach professionell gefälschte Schreiben im Namen von Volksbanken Raiffeisenbanken, ING oder ApoBank. Der Trick: Die Täter beziehen sich auf die am 9. Oktober 2025 in Kraft getretenen EU-Änderungen im Zahlungsverkehr – konkret den IBAN-Namensabgleich (“Verification of Payee”).
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Die Briefe wirken täuschend echt. Sie fordern Empfänger auf, ihre Daten wegen der neuen Regelungen zu verifizieren. Ansonsten drohe eine Kontosperrung. Das perfide Detail: Ein aufgedruckter QR-Code soll gescannt werden. Dieser führt jedoch nicht zur Bank, sondern auf gefälschte Webseiten, die Zugangsdaten abfangen.
Warum die Masche funktioniert: Physische Post genießt noch immer hohes Vertrauen. Die regulatorische Unsicherheit nach der tatsächlichen EU-Reform macht Kunden empfänglich für solche Aufforderungen.
Aktuelle Phishing-Welle trifft mehrere Institute
Gleichzeitig registriert die Verbraucherzentrale NRW heute neue E-Mail-Kampagnen:
Barclays (5. Dezember): Mails mit dem Betreff “Dringend: Bestätigung Ihrer Kontaktdaten erforderlich” fordern zur Verifizierung der Telefonnummer auf. Die Nachrichten erzeugen durch Formulierungen wie “zeitnah” und “Sicherheitsprüfung” massiven Handlungsdruck.
Volksbanken (4. Dezember): Die Täter bewerben ein angeblich neues “VR-Dashboard” zur Sicherheitsverbesserung. Erkennungsmerkmal dieser Welle: Die fehlerhafte Anrede “Sehrgeehrter Kunde” ohne Leerzeichen.
Weitere Ziele: Auch Disney+- und Klarna-Kunden erhalten aktuell Fake-Mails zu angeblich fehlenden Zahlungsinformationen.
Smartphone-Nutzer besonders gefährdet
QR-Code-Phishing zielt gezielt auf mobile Nutzer ab. Auf kleinen Smartphone-Displays sind gefälschte URLs wie volksbank-sicherheit-verify.com deutlich schwerer zu erkennen als am Desktop.
Besondere Vorsicht gilt bei angeblichen “Sicherheits-Apps”, die per QR-Code oder SMS angeboten werden. Dahinter verbergen sich oft Trojaner, die TANs abfangen oder Zugriff auf Banking-Apps erlangen. Aktuell werden gezielt Commerzbank-Kunden mit gefälschten Aufforderungen zur Aktualisierung ihrer photoTAN-App attackiert.
Warum die Angriffe jetzt so erfolgreich sind
Die Täter nutzen das perfekte Timing. Die tatsächliche Einführung der EU-Sofortzahlungsregeln im Oktober 2025 schuf echte Verunsicherung bei Bankkunden. Wenn legitime Institute über Neuerungen informieren, schlüpfen Kriminelle in diesem “Grundrauschen” unter.
Die Professionalisierung ist bemerkenswert: Phishing-Seiten passen sich automatisch dem Endgerät an. Der logistische Aufwand für echte Briefsendungen deutet auf gut finanzierte kriminelle Netzwerke hin, die physische Post bewusst einsetzen, um Spam-Filter und Firewalls zu umgehen.
So schützen Sie sich
Sicherheitsexperten erwarten bis Weihnachten eine weitere Intensivierung der Angriffe. Das erhöhte Paketaufkommen im Weihnachtsgeschäft bietet Kriminellen zusätzliche Ansatzpunkte.
Diese Regeln gelten jetzt:
- QR-Codes aus Briefen ignorieren – Kontaktieren Sie Ihre Bank unter der offiziellen Telefonnummer
- Zeitdruck ist immer verdächtig – Seriöse Banken drohen niemals mit sofortiger Sperrung per E-Mail
- Apps nur über offizielle Stores – Niemals Banking-Apps über Links in Nachrichten installieren
- URL genau prüfen – Vor jeder Login-Eingabe die Webadresse in der Browserzeile kontrollieren
Bei Dateneingabe: Sofort die Bank kontaktieren, Zugang sperren lassen und Anzeige bei der Polizei erstatten.
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