Betrüger, Bank-Schwindel

Betrüger klopfen an: Bank-Schwindel an Weihnachten eskaliert

25.12.2025 - 20:30:11

Kriminelle geben sich als Bankangestellte aus und sammeln Karten an der Haustür ein – Polizei warnt vor einer neuen Welle analoger Betrugsversuche während der Feiertage.

Während in Deutschland die Weihnachtsfeiertage begangen werden, schlagen Polizei und Verbraucherschützer Alarm. Eine besonders dreiste Betrugsmasche erlebt derzeit einen besorgniserregenden Höhepunkt. Die Täter geben sich am Telefon als Bankmitarbeiter oder Polizeibeamte aus und schicken dann Komplizen direkt vor die Haustür ihrer Opfer, um EC-Karten und PINs abzuholen. Zwischen dem 20. und 23. Dezember häuften sich die bestätigten Fälle in Preetz, Duisburg und Konstanz.

Der Ablauf ist immer ähnlich und setzt auf psychologischen Druck. Zuerst ruft ein angeblicher Bank-Sicherheitsbeamter an und warnt vor verdächtigen Kontobewegungen oder einer kompromittierten Karte. Um dem Kunden den Weg zur Filiale zu “ersparen”, werde ein Kurier die Karte zur Überprüfung abholen. Kurz darauf klingelt tatsächlich ein gut gekleideter Mann mit gefälschtem Ausweis an der Tür.

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Die entscheidende Warnung: Eine seriöse Bank schickt niemals Mitarbeiter nach Hause, um Karten abzuholen. Noch nie wird nach der PIN gefragt – weder am Telefon noch persönlich. Wer sie herausgibt, ermöglicht den Tätern den sofortigen Zugriff auf das Konto.

Warum die Feiertage so riskant sind

Experten sehen klare Gründe für den aktuellen Anstieg. Geschlossene Bankfilialen am 25. und 26. Dezember verunsichern Kunden, die eine Behauptung nicht vor Ort prüfen können. Zudem wirken Warnungen vor “ungewöhnlichen Transaktionen” in der vorweihnachtlichen Einkaufszeit besonders glaubwürdig. Kriminelle nutzen die emotionale Anspannung und den Wunsch, ein angebliches Problem schnell zu lösen, um zur Familienfeier zurückzukehren.

Parallel zu diesen analogen Angriffen warnt die Verbraucherzentrale weiterhin vor digitalen Phishing-Wellen. Gefälschte E-Mails von Commerzbank, Deutsche Bank oder Streamingdiensten wie Netflix sammeln Kontaktdaten, die später für gezielte Anrufe und den Haustür-Betrug genutzt werden.

So schützen Sie sich und Ihre Familie

Die Präventionsmaßnahmen sind eindeutig, müssen aber gerade älteren Verwandten eindringlich erklärt werden:

  • Keine Herausgabe: Geben Sie niemals Bargeld, Karten oder Wertsachen an unbekannte Personen an der Haustür ab.
  • Eigenständig prüfen: Legen Sie bei verdächtigen Anrufen sofort auf. Wählen Sie die offizielle Servicenummer von der Rückseite Ihrer Karte oder der Bank-Website – niemals die vom Anrufer genannte Nummer.
  • PIN ist geheim: Die PIN ist und bleibt Ihr persönliches Geheimnis. Jede Anfrage danach ist Betrug.
  • Polizei rufen: Wenn jemand an Ihrer Tür als Bankmitarbeiter auftritt, schließen Sie die Tür und wählen Sie 110.

Die Behörden rechnen damit, dass die Versuche über den Jahreswechsel hinaus anhalten. Die Betrüger könnten ihre Story dann auf angebliche “Systemupdates für 2026” oder “SEPA-Änderungen” umstellen. Sollten Sie Opfer geworden sein, sperren Sie Ihre Karte umgehend über die zentrale Notrufnummer 116 116, prüfen Sie Ihre Kontobewegungen und erstatten Sie Anzeige.

@ boerse-global.de