Aktien, Europa

Belastet von der erneut verschärften Regierungskrise in Frankreich haben Europas wichtigste Aktienmärkte am Montag mehrheitlich nachgegeben.

06.10.2025 - 12:04:12

Aktien Europa: Überwiegend Verluste - Regierungskrise in Frankreich belastet

Der EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor gegen Mittag 0,4 Prozent auf 5.630 Punkte. Für den französischen Leitindex Cac 40 FR0003500008 ging es mit minus 1,5 Prozent auf 7.962 Punkte besonders deutlich abwärts.

Außerhalb des Euroraums legte der Schweizer SMI CH0009980894 um 0,1 Prozent auf 12.525 Zähler zu. Der britische FTSE 100 GB0001383545 sank um 0,1 Prozent auf 9.479 Punkte.

Frankreichs neuer Premierminister Sébastien Lecornu ist nach nur vier Wochen im Amt überraschend zurückgetreten. Das Land befindet sich nun in einer schweren Politikkrise, die Präsident Macron massiv unter Druck setzt. Er ist jetzt gezwungen, zum dritten Mal in diesem Jahr auf die Suche nach einem neuen Premierminister zu gehen. Allerdings kann er auch das Parlament auflösen und Neuwahlen ausrufen. Das Land hat mit rund 3,3 Billionen Euro die höchsten Schulden in der Europäischen Union.

Der Rücktritt brachte auch die französischen Staatsanleihen stark unter Druck. Ihre Verzinsung stieg im Gegenzug kräftig. Die Rendite richtungsweisender 10-jähriger französischer Anleihen legte in der Spitze auf knapp 3,6 Prozent zu und war von einem Höchststand seit März nicht mehr weit entfernt. Das zeige deutlich, dass Investoren beim Kauf französischer Staatsanleihen inzwischen deutlich höhere Risikoprämien forderten, sagte ein Börsianer.

Vor allem der europäische Bankensektor litt unter der politischen Krise in Frankreich, allen voran die französischen Geldhäuser. So verbuchten die Aktien von Societe Generale FR0000130809, BNP Paribas FR0000131104 und Credit Agricole FR0000045072 Kursabschläge zwischen 4,3 und 6,0 Prozent. Im EuroStoxx 50 gaben Santander ES0113900J37, Deutsche Bank DE0005140008, Intesa Sanpaolo IT0000072618, Unicredit IT0005239360 und BBVA ES0113211835 und ING NL0011821202 zwischen 0,4 und 1,6 Prozent nach.

Die Papiere von Aston Martin GB00BN7CG237 sackten um 6,5 Prozent ab, nachdem der britische Sportwagenhersteller seinen Jahresausblick zum zweiten Mal in diesem Jahr zurückgeschraubt hatte. Als Gründe wurden die Auswirkungen der US-Zölle und allgemeinere wirtschaftliche Herausforderungen genannt, die die Nachfrage dämpften.

Mit einem Kursminus von zuletzt 1,8 Prozent lagen die Titel von Saint-Gobain FR0000125007 im Mittelfeld des Cac 40. Der französische Baustoffkonzern legte anlässlich seines jährlichen Kapitalmarkttages neue mittelfristige Finanzziele vor, die Analysten zufolge im Rahmen der Erwartungen beziehungsweise leicht darüber ausgefallen sind.

@ dpa.de

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