Ergebnisse, Produktion/Absatz

Beim Stahlhersteller Thyssenkrupp DE0007500001 Steel Europe haben sich die IG Metall und das Management auf einen harten Sparkurs verständigt.

12.07.2025 - 14:01:46

Thyssenkrupp-Stahlsparte: Harte Einschnitte für Beschäftigte

Nach drei Tagen Verhandlungen einigten sich Vertreter der Arbeitnehmer und des Vorstands auf einen bis 2030 gültigen Sanierungstarifvertrag, um die defizitäre Firma wieder in die Gewinnzone zu bringen. Das Urlaubsgeld soll gestrichen und das Weihnachtsgeld reduziert werden, außerdem wird die Wochenarbeitszeit auf 32,5 Stunden reduziert. Bisher liegt sie bei bis zu 34 Stunden. Dadurch dürften viele Beschäftigte künftig weniger verdienen.

Deutschlands größter Stahlhersteller ist wegen Konjunkturschwäche, hoher Energiepreise und Billigimporten aus Asien in die Krise geraten. Als Gegenmaßnahme will das Unternehmen seine Kapazitäten deutlich verringern. Dabei will sich Thyssenkrupp Steel von insgesamt 11.000 Stellen trennen und damit auf 16.000 Stellen schrumpfen. Derzeit sind es noch rund 26.300 Beschäftigte. In Bochum soll 2028 ein Standort geschlossen werden. Ein Schließungsvorhaben für ein Werk in Kreuztal-Eichen (NRW) ist vorerst vom Tisch.

Mit Blick auf den Sanierungstarifvertrag sprach Firmenvorständin Marie Jaroni von einem wichtigen Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit von Thyssenkrupp Steel. "Wir bauen überschüssige Kapazitäten ab, verbessern die Effizienz und können so ein wettbewerbsfähiges Kostenniveau erzielen."

Der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler, sprach von einem tragfähigen Kompromiss, der für beide Seiten schmerzhafte Elemente enthalte. "Betriebsbedingte Kündigungen sind jedoch vom Tisch und Garantien für Standorte und Investitionen in die Anlagen gibt es auch - das sind gute Signale." Die ursprüngliche "Giftliste" desManagements mit drastischen Einsparplänen sei deutlich reduziert worden.

Damit der Tarifvertrag gültig wird, steht noch die Zustimmung der IG-Metall-Mitglieder bei dem Stahlhersteller aus. Außerdem muss die Konzernmutter Thyssenkrupp die Finanzierung sicherstellen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Thyssenkrupp-Stahlarbeiter sollen 8 Prozent weniger bekommen Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp DE0007500001 Steel Europe (TKSE) steht vor einer tiefgreifenden Sanierung, die den Beschäftigten harte finanzielle Einbußen abverlangt. (Boerse, 12.07.2025 - 14:24) weiterlesen...

Drittes Chemieunternehmen senkt Gewinnprognose: Auch Brenntag skeptischer Mit dem Chemikalienhändler Brenntag DE000A1DAHH0 hat am Freitag das dritte Unternehmen an diesem Tag seine Gewinnerwartung gesenkt. (Boerse, 11.07.2025 - 20:43) weiterlesen...

Drägerwerk setzt auf Auftragsbelebung - Prognose bestätigt Der Medizin- und Sicherheitstechnikhersteller Drägerwerk DE0005550636 setzt nach einem Gewinnrückgang im zweiten Quartal auf einen anziehenden Auftragseingang. (Boerse, 11.07.2025 - 19:40) weiterlesen...

BASF senkt Gewinnprognose - Konjunkturschwäche und Zoll-Unsicherheiten Der weltgrößte Chemiekonzern BASF DE000BASF111 kappt wegen anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten seine Prognose für 2025. (Boerse, 11.07.2025 - 19:19) weiterlesen...

BASF senkt Gewinnprognose - Konjunkturschwäche und Unsicherheiten belasten Der weltgrößte Chemiekonzern BASF DE000BASF111 kappt wegen anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten seine Prognose für das laufende Jahr. (Boerse, 11.07.2025 - 18:14) weiterlesen...

Chemiekonzern Covestro senkt Prognose - Lage ohne Anzeichen einer Erholung Der Kunststoffkonzern Covestro DE0006062144 senkt seine Prognose für das laufende Jahr. (Boerse, 11.07.2025 - 13:58) weiterlesen...