Bei einem seltenen Besuch in China hat sich eine überparteiliche Delegation von Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses für mehr Austausch mit der Volksrepublik eingesetzt.
23.09.2025 - 06:13:48US-Politiker fordern bei seltenem China-Besuch mehr Austausch
"Wir wollen die Kommunikationskanäle öffnen", sagte der Parlamentarier Adam Smith in Peking. China und die USA seien die mächtigsten Länder der Welt und keine andere Beziehung zwischen zwei Staaten dürfte folgenreicher sein für die kommenden Jahrzehnte, sagte der Demokrat.
Es ist der erste offizielle Besuch von Mitgliedern des Repräsentantenhauses in China seit 2019. "Es ist absolut der Fall, dass wir Meinungsverschiedenheiten haben", erklärte Smith. Man müsse jedoch Mechanismen etablieren, um sie zu lösen. "Ich bin der Meinung, dass es nicht genug Austausch zwischen Anführern in den USA und China gab", sagte Smith. Dieses Problem wolle man lösen.
Fokus auf Militär
Zuvor hatten Chinas Ministerpräsident Li Qiang, sein als Chefverhandler in die Zollgespräche mit den USA involvierter Vize He Lifeng sowie Verteidigungsminister Dong Jun die Delegation aus Washington separat empfangen. Nach chinesischen Angaben sprachen beide Seiten unter anderem über einen respektvollen Umgang und besseren Austausch etwa auf militärischer Ebene, wo es zwischen 2022 und 2023 keinen direkten Draht zwischen beiden Seiten gegeben hatte.
Diesmal standen militärische Fragen besonders im Fokus - auch weil Smith und weitere Mitreisende dem Ausschuss im Repräsentantenhaus angehören, der die Streitkräfte übersieht. Chinas Armee wachse weltweit am schnellsten, warnte Smith. "Es ist gefährlich für uns, keinen regelmäßigen Austausch über die Fähigkeiten und Vorhaben zu haben." Man müsse sich gegenseitig verstehen, damit Fehleinschätzungen und Missverständnisse nicht zu größeren Problemen führten.
Erster Besuch seit 2019
Im März 2019 waren die Vorsitzenden der US-China-Arbeitsgruppe, Rick Larsen (Demokraten) und Darin LaHood (Republikaner), nur Monate vor Beginn der Corona-Pandemie in der Volksrepublik gewesen. 2023 reiste der Mehrheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, mit einer Delegation nach China und traf Staats- und Parteichef Xi Jinping. Smiths Delegation soll bis Donnerstag in China bleiben.
Erst am Freitag telefonierte zudem US-Präsident Donald Trump mit Xi. Die beiden Staatschefs besprachen dabei Themen wie Handelsfragen und den Verkauf des US-Geschäfts der Video-Onlineplattform Tiktok, die zum chinesischen Bytedance-Konzern gehört. Klare Ergebnisse zu den strittigen Fragen wurden danach nicht bekanntgegeben.