Banken, Cyber-Kriminalität

Banken rüsten auf: KI gegen Cyber-Kriminalität

05.10.2025 - 10:23:01

Banken weltweit führen KI-Systeme und biometrische Verfahren ein, um gegen steigende Cyber-Bedrohungen zu kämpfen. Passworte werden zunehmend durch Gesichtserkennung und Passkeys ersetzt.

Die Finanzbranche erlebt einen Sicherheitsrevolution. Weltweit führen Banken KI-gestützte Schutzsysteme und biometrische Verfahren ein, um einer neuen Generation von Cyber-Bedrohungen zu begegnen. Der Wandel ist radikal: Das Ende der Passwort-Ära hat begonnen.

Was diese Entwicklung für deutsche Verbraucher besonders relevant macht: Die neuen Sicherheitsstandards werden auch hierzulande schnell Realität. Deutsche Finanzinstitute wie die Deutsche Bank und Commerzbank investieren bereits Millionen in vergleichbare Technologien.

Der Auslöser für diese massive Aufrüstung? Betrugsversuche nehmen dramatisch zu. Zwischen 2024 und 2025 stieg die betrügerische Aktivität im Finanzsektor um 21 Prozent. Gleichzeitig droht eine neue Gefahr: Quantencomputer könnten herkömmliche Verschlüsselungsmethoden obsolet machen.

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KI wird zum digitalen Wächter

Künstliche Intelligenz übernimmt die Rolle des unsichtbaren Bodyguards für Online-Banking. Statt nur auf Betrug zu reagieren, identifizieren und neutralisieren die Systeme Bedrohungen in Echtzeit – bevor Schäden entstehen.

Die Technologie analysiert riesige Datenmengen von Transaktionen und lernt komplexe Kundengewohnheiten. Das Ergebnis: Die KI-Systeme unterscheiden legitime Aktivitäten von betrügerischen mit bemerkenswerter Präzision. Laut Branchenberichten reduzieren diese maschinellen Lernmodelle unnötige Untersuchungen und Fehlalarme um 60 bis 80 Prozent.

Besonders raffiniert: Generative KI entwickelt ausgeklügelte Verteidigungsmechanismen, die sich an die sich wandelnden Taktiken von Cyberkriminellen anpassen können. Ein Wettrüsten, denn auch die Kriminellen setzen zunehmend auf KI für ihre Angriffe.

Abschied vom Passwort: Biometrie übernimmt

Für Bankkunden wird der Wandel am deutlichsten sichtbar: Das Passwort stirbt aus. 87 Prozent der globalen Banken nutzen bereits biometrische Authentifizierung – Tendenz steigend.

Die neue Sicherheitsarchitektur kombiniert mehrere Schutzebenen: Gesichtserkennung, Fingerabdruckscans und Stimmprofile arbeiten zusammen. Noch ausgefeilter wird es mit Verhaltensbiometrie: Diese analysiert subtile, einzigartige Nutzermuster wie Tipprhythmus, Mausbewegungen oder die Art, wie jemand sein Smartphone hält.

Parallel etablieren sich Passkeys als neuer Standard. Diese auf FIDO-Kryptographie basierende Technologie ersetzt Passwörter durch einzigartige kryptographische Schlüsselpaare. Der Vorteil: Sie sind von Natur aus resistent gegen Phishing-Angriffe, die Nutzer zur Preisgabe ihrer Zugangsdaten verleiten.

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Der Quantencomputer-Countdown läuft

Während KI und Biometrie aktuelle Bedrohungen bekämpfen, bereitet sich die Finanzbranche bereits auf die nächste Gefahr vor: Quantencomputer. Experten warnen, dass ausreichend leistungsstarke Quantenrechner die Verschlüsselungsalgorithmen knacken könnten, die heute praktisch alle digitalen Finanzdaten schützen.

Die Antwort: Post-Quantum-Kryptographie (PQC). Diese neue Generation von Verschlüsselungsstandards soll sowohl gegen klassische als auch gegen Quantencomputer sicher sein. Der Übergang gilt als kritisches, langfristiges Infrastruktur-Upgrade zum Schutz der Integrität des globalen Finanzsystems.

Die Zeit drängt. Finanzinstitute werden gedrängt, diese Migration jetzt zu beginnen – als proaktive Maßnahme gegen eine Bedrohung, die andernfalls katastrophale Folgen haben könnte.

Regulierungsdruck verstärkt den Wandel

Der technologische Wandel erfolgt nicht im luftleeren Raum. In den USA haben die Ende 2024 finalisierten Regeln der Verbraucherschutzbehörde CFPB Banken dazu verpflichtet, sicherere Datenaustauschkanäle bereitzustellen.

Europa zieht nach: Das Digital Operational Resilience Act (DORA) erlegt Finanzunternehmen strenge Cybersicherheitsanforderungen auf. Diese Kombination aus fortgeschrittenen Bedrohungen und strengeren Compliance-Vorgaben zwingt Banken dazu, veraltete Systeme aufzugeben.

Was kommt als Nächstes?

Die Integration der Sicherheitstechnologien wird sich vertiefen. KI wird noch vorhersagender werden und potenzielle Betrugsnetzwerke identifizieren, bevor bösartige Aktivitäten auftreten. Die Einführung von Passkeys und Biometrie wird sich beschleunigen – passwortbasierte Anmeldungen dürften in wenigen Jahren zur Seltenheit werden.

Die kritischste langfristige Herausforderung bleibt der Übergang zu quantenresistenter Sicherheit. Experten rechnen mit einem mehrjährigen Aufwand zur Modernisierung veralteter Systeme im gesamten Finanzökosystem.

Diese Transformation wird erhebliche Investitionen und Zusammenarbeit zwischen Finanzinstituten, Technologiepartnern und Regierungsbehörden erfordern. Das Ziel: eine sichere und stabile finanzielle Zukunft für alle.

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