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BAI CAP: Betrüger locken Anleger mit gefälschter App in Falle

22.12.2025 - 14:41:12

Eine neue Welle des Investmentbetrugs rollt über deutsche Smartphones. Verbraucherschützer und Anwälte warnen eindringlich vor der vermeintlichen Handelsplattform “BAI CAP” und der WhatsApp-Gruppe “B201 ZinsensZins”. Was als exklusiver Zirkel für hohe Renditen beworben wird, entpuppt sich als ausgeklügeltes System, das Anleger um ihr Erspartes bringt.

Im Zentrum steht die Gruppe “B201 ZinsensZins”. Anwälte berichten von einem perfiden psychologischen Spiel. Ein angeblicher “Professor Thomas Becker” gibt sich als Finanzexperte aus, unterstützt von der Assistentin “Laura Schmidt”. Beide Identitäten sind frei erfunden oder gestohlen.

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Die virtuelle Falle: Die “BAI CAP”-App

Für den Handel sollen Opfer die App “BAI CAP” herunterladen. IT-Experten warnen: Es handelt sich um reine Simulationssoftware. Nutzer sehen professionelle Dashboards mit steigenden Kursen – doch die Gewinne existieren nur virtuell.

Der Betrug fliegt auf, wenn Anleger ihr Geld auszahlen lassen wollen:
* Auszahlungen werden unter fadenscheinigen Vorwänden verweigert.
* Plötzlich werden “Steuern” oder “Bearbeitungsgebühren” gefordert.
* Der Support bricht den Kontakt ab, sobald keine weiteren Zahlungen mehr fließen.

Das eingezahlte Geld landet direkt auf ausländischen Konten oder in anonymen Krypto-Wallets.

Fehlende Lizenz und geklauter Name

Der Name “BAI CAP” soll bewusst an renommierte Firmen wie Bain Capital erinnern – eine klassische Taktik beim “Cybertrading Fraud”. Recherchen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zeigen: Für “BAI CAP” liegt keine Erlaubnis für Finanzdienstleistungen in Deutschland vor.

Anleger handeln also ohne jeden Schutz durch die gesetzliche Einlagensicherung. Die BaFin warnt seit Monaten vor ähnlichen Gruppen wie “Mutige Vordenker”. Die Täter wechseln einfach die Namen, während die Masche dieselbe bleibt.

Industrialisierter Betrug mit neuen Mitteln

Der Fall ist symptomatisch für 2025: Anlagebetrug über Messenger hat sich industrialisiert. Tätergruppen agieren oft aus Callcentern im Ausland und nutzen ausgefeilte Methoden.

Warum fällen so viele Menschen darauf herein?
* Soziale Bewährtheit: In den Gruppen posten Fake-Accounts der Betrüger von angeblichen Auszahlungserfolgen.
* KI als Werkzeug: Immer öfter kommen KI-generierte Bilder oder Sprachnachrichten zum Einsatz, um fiktive Personen glaubhaft zu machen.
* Kleine Einstiegshürden: Oft beginnt alles mit einer kleinen Testsumme. Zeigt die App dann Gewinne an, folgt der Druck zu hohen Investitionen.

Im Vergleich zum Enkeltrick sind die Schäden hier oft existenzbedrohend, wenn das gesamte Ersparte flöten geht.

Was Betroffene jetzt tun sollten

Experten rechnen damit, dass “BAI CAP” bald unter neuem Namen wiederauftaucht. Betroffene sollten jetzt handeln:

  1. Sofort stoppen: Keine weiteren Zahlungen für angebliche Gebühren oder Steuern leisten.
  2. Beweise sichern: Screenshots von Chats, Überweisungsbelegen und App-Anzeigen machen.
  3. Anzeige erstatten: Umgehend zur Polizei gehen. Spezialisierte Anwälte können helfen.
  4. Behörden informieren: Die BaFin und die Watchlist Internet sollten gewarnt werden.

Die Lehre ist klar: Wenn das Angebot zu gut klingt und der “Service” nur über eine WhatsApp-Gruppe läuft, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit Betrug.

@ boerse-global.de