Avast startet KI-Betrugsschutz für Smartphones in Deutschland
17.11.2025 - 13:49:12Eine neue Generation digitaler Abwehr formiert sich: Technologieunternehmen, Mobilfunkanbieter und Behörden intensivieren ihren Kampf gegen Telefonbetrug und Phishing-Angriffe. Im Zentrum stehen KI-gestützte Schutzsysteme für Smartphones und massive Warnkampagnen. Die Bedrohungslage bleibt laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) angespannt – Kriminelle entwickeln ihre Methoden stetig weiter.
Avast hat am 12. November seinen neuen Dienst “Scam Guardian” für mobile Endgeräte in Deutschland und Frankreich gestartet. Der Schritt kommt nicht von ungefähr: Über 80 Prozent aller blockierten Angriffe sind mittlerweile Betrugsversuche und Social-Engineering-Attacken auf Smartphones.
Die Premium-Version nutzt ein mehrschichtiges KI-System gegen Betrugsversuche über verschiedene Kanäle:
- Call Guard: Blockiert bekannte Betrugsnummern, bevor das Telefon klingelt
- KI-Chatbot: Analysiert Screenshots und Links in Echtzeit
- Web-Schutz: Verhindert Zugriff auf bekannte Phishing-Seiten
Der Zeitpunkt ist brisant: Neue Android-Trojaner stehen als “Malware-as-a-Service” selbst technisch weniger versierten Kriminellen zur Verfügung.
Vodafone markiert Millionen verdächtige Anrufe
Auch die Netzbetreiber verstärken ihre Abwehr. Vodafone hat zwischen Ende April und Mitte November rund 41 Millionen Warnmeldungen auf Kundendisplays angezeigt – durchschnittlich 210.000 täglich. Die Botschaft: “Vorsicht: Betrug möglich!”
Die automatische Maßnahme zeigt Wirkung: Nur 12 Prozent der markierten Anrufe werden angenommen. Marcel de Groot, Deutschlandchef von Vodafone, warnt dennoch: “Technologie allein reicht nicht aus.” Besonders in der Vorweihnachtszeit sei erhöhte Wachsamkeit gefragt.
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Deutsche Telekom und O2 Telefónica haben vergleichbare Warnsysteme für Mobilfunkkunden bisher nicht flächendeckend eingeführt.
Behörden gehen konsequent gegen Betrüger vor
Parallel zu den technologischen Initiativen warnen Verbraucherzentralen fast täglich vor neuen Phishing-Wellen. Aktuelle Betrugsversuche zielen auf Kunden von Consorsbank, Postbank sowie Nutzer von Netflix und Disney+ ab. Die Maschen nutzen angebliche Fristen, um Dringlichkeit zu erzeugen.
Die Bundesnetzagentur schaltet missbräuchlich genutzte Rufnummern konsequent ab. 2024 waren es rund 6.500 Nummern – eine direkte Reaktion auf zehntausende Verbraucherbeschwerden.
Wettrüsten zwischen Angreifern und Verteidigern
Der BSI-Lagebericht 2025 bestätigt: Die IT-Sicherheitslage bleibt angespannt. Cyberkriminelle professionalisieren ihre Methoden und nutzen KI, um Phishing-Angriffe zu automatisieren. Neue Betrugsformen wie “Quishing” (Phishing über QR-Codes) und KI-gestützte Social-Engineering-Angriffe stellen traditionelle Sicherheitskonzepte auf die Probe.
Experten sehen in der Kombination aus KI-gestützter Abwehr, netzwerkbasierten Warnsystemen und Verbraucheraufklärung den effektivsten Ansatz. Die Herausforderung: Mit der Geschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit der Angreifer Schritt halten.
Der Mensch bleibt die wichtigste Firewall
KI-gesteuerte Angriffswerkzeuge wie SpamGPTs werden es Kriminellen künftig noch einfacher machen, personalisierte Betrugsversuche in großem Stil durchzuführen. Das erfordert kontinuierliche Weiterentwicklung der Abwehrtechnologien, besonders bei Verhaltensanalyse und Echtzeit-Bedrohungserkennung.
Für Verbraucher bedeutet das: Technologische Schutzmaßnahmen helfen, aber gesunde Skepsis bleibt unerlässlich. Die Empfehlungen der Experten sind eindeutig:
- Niemals auf Links in unerwarteten E-Mails oder SMS klicken
- Keine persönlichen Daten am Telefon preisgeben
- Bei verdächtigen Nachrichten direkt über offizielle Apps oder Webseiten nachfragen
Trotz aller technologischen Fortschritte bleibt der informierte und vorsichtige Nutzer die wichtigste Verteidigungslinie.
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