Aufwärmen, Dehnen

Aufwärmen vor dem Sport: Warum Dehnen allein nicht reicht

18.11.2025 - 11:32:11

Ein systematisches Aufwärmprogramm reduziert das Verletzungsrisiko um bis zu 48 Prozent und steigert die Leistungsfähigkeit durch physiologische Anpassungen.

Falsches oder fehlendes Aufwärmen zählt zu den Hauptursachen für vermeidbare Sportverletzungen. Die Sportwissenschaft zeigt: Wer direkt loslegt, riskiert nicht nur Leistungseinbußen, sondern auch akute Schäden an Muskeln, Sehnen und Gelenken.

Ein durchdachtes Warm-up ist keine lästige Pflicht – es versetzt den Körper systematisch vom Ruhe- in den Belastungszustand. Die physiologischen Vorteile sind wissenschaftlich belegt und reichen von verbesserter Durchblutung bis zur mentalen Einstimmung auf die kommende Belastung.

Was beim Aufwärmen im Körper geschieht

Ein korrekt durchgeführtes Aufwärmen löst eine Kettenreaktion positiver Effekte aus. Das Herz-Kreislauf-System wird aktiviert, die Herzfrequenz steigt, Blutgefäße erweitern sich. Die Muskulatur erhält mehr Sauerstoff und Nährstoffe. Die Körperkerntemperatur klettert auf etwa 38,5 bis 39 Grad Celsius.

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Diese “Betriebstemperatur” bewirkt Entscheidendes:

  • Muskeln und Sehnen: Die erhöhte Temperatur reduziert die innere Reibung im Gewebe. Muskeln, Sehnen und Bänder werden elastischer – das Risiko für Zerrungen oder Muskelfaserrisse sinkt deutlich.
  • Gelenke: Die Bewegung stimuliert die Produktion von Gelenkflüssigkeit. Diese “Gelenkschmiere” verdickt den Knorpel und dämpft Stoßbelastungen besser ab.
  • Nervensystem: Die Nervenleitgeschwindigkeit erhöht sich. Das Gehirn kommuniziert schneller mit den Muskeln – für präzisere Koordination und höhere Leistungsfähigkeit.

Dynamisch schlägt statisch: Der Paradigmenwechsel

Lange galt intensives statisches Dehnen als Standard vor dem Sport. Diese Ansicht ist überholt. Zahlreiche Studien belegen: Langes Halten von Dehnpositionen senkt die Muskelspannung und kann die Explosivkraft sogar mindern.

Die moderne Sportmedizin empfiehlt dynamisches Aufwärmen. Kontrollierte, schwingende Bewegungen erweitern den Bewegungsumfang aktiv, ohne eine Position lange zu halten. Armkreisen, Beinpendel, Rumpfdrehungen oder Ausfallschritte mit Rotation aktivieren die neuromuskulären Bahnen optimal.

Statisches Dehnen hat seinen Platz nach dem Training – im Cool-down zur Regeneration und langfristigen Beweglichkeitsverbesserung.

Der optimale Aufbau: Drei Phasen zum Erfolg

Ein effektives Warm-up dauert je nach Sportart und Fitnesslevel 10 bis 20 Minuten und folgt einem klaren Aufbau:

1. Allgemeines Aufwärmen (5-10 Minuten)
Aktivierung des Herz-Kreislauf-Systems durch leichte, kontinuierliche Bewegungen: lockeres Laufen, Seilspringen, Radfahren oder Crosstrainer.

2. Spezifisches Aufwärmen & Mobilisation (5-10 Minuten)
Dynamische Dehnübungen und Gelenkmobilisationen für die besonders beanspruchten Bereiche. Tennisspieler mobilisieren Schultern und Wirbelsäule, Fußballer fokussieren sich auf Hüfte, Knie und Sprunggelenke.

3. Sportartspezifische Aktivierung
Bewegungen, die dem eigentlichen Sport nahekommen, aber mit geringerer Intensität: leichte Antritte, Schattenboxen, Passübungen oder wenige Sätze mit niedrigem Gewicht.

Die Pause zwischen Warm-up und Hauptbelastung sollte maximal fünf bis zehn Minuten betragen – sonst verpufft der positive Effekt.

Beeindruckende Zahlen aus der Praxis

Das FIFA-Aufwärmprogramm “11+ Kids” demonstriert die Wirksamkeit: In einer Studie mit fast 3.900 Kindern sank die Verletzungsrate um 48 Prozent. Schwere Verletzungen reduzierten sich sogar um 74 Prozent.

Diese Erkenntnisse prägen zunehmend den Breiten- und Leistungssport. Der Fokus verschiebt sich von reiner Prävention zur gezielten Leistungsoptimierung. Sportmediziner betonen: Ein individualisiertes Aufwärmprogramm, das auf die spezifischen Anforderungen der Sportart und körperliche Schwachstellen eingeht, zeigt die besten Ergebnisse.

Ausblick: Personalisierung durch Technologie

Die Zukunft gehört individualisierten Warm-ups. Wearables und Fitness-Apps liefern bereits heute Echtzeit-Daten zu Herzfrequenz, Muskelaktivität und Körpertemperatur. Sie könnten Athleten künftig durch perfekt abgestimmte, datengesteuerte Aufwärmprogramme leiten.

Auch kognitive Elemente gewinnen an Bedeutung. Übungen, die körperliche und geistige Aktivierung kombinieren, verbessern Reaktionszeit und Entscheidungsfindung in schnellen Spielsportarten. Das Bewusstsein wächst: Die ersten 15 Minuten entscheiden über Schutz und Leistungsfähigkeit des Körpers – und machen das Aufwärmen vom notwendigen Übel zum strategischen Werkzeug für jeden Sportler.

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