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Asus dementiert Pläne für eigene DRAM-Chip-Produktion

26.12.2025 - 20:43:12

Der PC-Hersteller Asus schließt den Einstieg in die Halbleiterfertigung aus und setzt stattdessen auf vertiefte Partnerschaften mit Speicherlieferanten, um die durch den KI-Boom verursachte Knappheit zu bewältigen.

Der PC-Riese schließt den Einstieg in die Halbleiterfertigung aus und setzt stattdessen auf vertiefte Partnerschaften mit Speicherherstellern. Damit reagiert Asus auf die globale Speicherkrise, die durch den KI-Boom ausgelöst wurde.

Spekulationen über radikale Eigenproduktion

In dieser Woche hatten Gerüchte für Aufsehen gesorgt. Mehrere Tech-Publikationen berichteten, Asus plane ab dem zweiten Quartal 2026 eigene Fertigungslinien für DRAM-Chips zu errichten. Hintergrund ist die akute Knappheit an DDR5-Arbeitsspeicher, die PC-Hersteller vor massive Probleme stellt. Der Gedanke schien plausibel: Als einer der weltgrößten Mainboard- und PC-Hersteller könnte Asus durch vertikale Integration unabhängiger von Lieferanten wie Samsung, SK Hynix oder Micron werden – und so seine Gaming-Serien ROG und TUF absichern.

Die Spekulationen trafen auf einen brisanten Markt. Seit Monaten explodieren die Preise für DDR5-Module, während die Verfügbarkeit dramatisch sinkt. Für viele Verbraucher wäre der Schritt des taiwanischen Konzerns eine logische Konsequenz gewesen. Doch die Realität sieht anders aus.

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Offizielles Dementi: „Keine Pläne für Wafer-Fabs“

Asus hat die Gerüchte nun eindeutig widerlegt. Ein Unternehmenssprecher teilte der taiwanischen Nachrichtenagentur CNA mit, man habe „keine Pläne, in eine Memory-Wafer-Fabrik zu investieren“. Diese Unterscheidung ist entscheidend: Während Asus bereits Speichermodule aus Fremdchips zusammenbaut, wäre die Herstellung der eigentlichen Siliziumchips ein Quantensprung.

Der Aufbau einer Halbleiterfabrik erfordert Milliardeninvestitionen und Jahre an Planung und Genehmigungen. Selbst für einen Konzern wie Asus wäre der im Gerücht genannte Zeitraum von sechs Monaten unrealistisch. Stattdessen verfolgt das Unternehmen eine pragmatischere Strategie.

Die pragmatische Alternative: Partnerschaften statt Eigenbau

Asus will die Zusammenarbeit mit bestehenden Speicherlieferanten vertiefen. Zugleich plant man, auf Marktschwankungen durch „Anpassung von Produktspezifikationen und Optimierung von Produktlebenszyklen“ zu reagieren. Dieser Ansatz ermöglicht Flexibilität, ohne das enorme finanzielle Risiko des Halbleiterbaus einzugehen.

Doch warum kursierten die Gerüchte überhaupt? Sie entsprangen einer sehr realen Krise. Die aktuelle Knappheit wird fast vollständig durch den KI-Boom getrieben. Halbleiterhersteller haben ihre Kapazitäten massiv auf High Bandwidth Memory (HBM) für KI-Rechenzentren umgestellt – auf Kosten von Standard-DDR5 für Consumer-PCs.

„Die Gewinnmargen beim Verkauf von Server-Speicher an KI-Unternehmen sind für Hersteller wie Micron einfach viel höher als beim Verkauf von RAM-Riegeln an Gamer“, erklärt eine aktuelle Branchenanalyse. Diese wirtschaftliche Realität zwingt Hardware-Hersteller in die Defensive.

Branchenanalyse: Warum Eigenfertigung unrealistisch ist

Technologie-Analysten äußerten von Beginn an Zweifel an den Fabrikationsgerüchten. Der Einstieg in die Chipfertigung stellt immense technische und finanzielle Hürden dar. Zudem erschweren strenge US-Exportbeschränkungen für Fertigungsanlagen neuen Marktteilnehmern den Zugang zu notwendigen Lithografie-Maschinen.

Auch alternative Anbieter wie der chinesische Hersteller CMXT, der eigene DDR5-Chips anbietet, kämpfen mit diesen regulatorischen Hindernissen. Eine kurzfristige Entspannung der Marktlage ist daher unwahrscheinlich.

Ausblick: Teure Preise bleiben

Da Asus die Eigenfertigung ausschließt, dürften die angespannten Marktbedingungen noch lange anhalten. SK Hynix rechnet damit, dass die Speicherknappheit bis 2028 andauern könnte. Die Ära günstiger RAM-Upgrades ist vorerst vorbei.

Für Asus bedeutet dies: engerer Schulterschluss mit Partnern und möglicherweise die Erforschung alternativer Speichertechnologien. Der Konzern hat in der Vergangenheit bereits mit Adapterlösungen experimentiert, um Nutzern den Übergang zwischen Speichergenerationen zu erleichtern. Doch solange die KI-Industrie den weltweiten Siliziumvorrat aufzehrt, wird der Druck auf Hardware-Hersteller weiter steigen – mit oder ohne eigene Chipfabrik.

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