Asiacell, Google-Cloud-Tools

Asiacell bringt Google-Cloud-Tools erstmals in den Irak

26.11.2025 - 22:40:11

Digitale Offensive im Zweistromland: Der führende irakische Telekommunikationsanbieter Asiacell holt Google Workspace und KI-gestützte Produktivitätstools ins Land – und startet damit eine beispiellose Modernisierungswelle für Unternehmen und Bildungseinrichtungen.

Die am Mittwoch auf der GSMA MWC in Doha verkündete Partnerschaft macht Asiacell zum ersten Telekommunikationsbetreiber des Landes, der Enterprise-KI-Lösungen von Google Cloud anbietet. Doch damit nicht genug: Parallel gab das Unternehmen Kooperationen mit Cisco und Evam bekannt, um KI-gesteuerte Netzwerküberwachung und Kundenbindung einzuführen. Was bedeutet dieser Dreifach-Deal für die digitale Zukunft des Irak?

Das Herzstück der Ankündigung bildet die Zusammenarbeit mit Google Cloud. Asiacell wird künftig Gemini für Google Workspace, Gemini Enterprise und Google NotebookLM auf dem irakischen Markt anbieten – Cloud-native Tools, die Routineaufgaben automatisieren, Inhalte generieren und Daten in vertrauten Anwendungen wie Docs, Sheets und Slides analysieren können.

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„Diese Kooperation ermöglicht es uns, irakischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen verlässliche, sichere und zukunftsfähige Produktivitätslösungen bereitzustellen”, erklärte Amer Sunna, CEO von Asiacell, bei der Vertragsunterzeichnung. „Ein Meilenstein für die digitale Transformation des Irak.”

Besonders für kleine und mittlere Unternehmen könnte dieser Schritt entscheidend sein. Bislang scheiterte der Zugang zu professionellen Digitaltools oft an Infrastruktur- und Kostenhürden. Ghassan Kosta, Regional General Manager bei Google Cloud, betonte das transformative Potenzial: „Durch die Verbindung von Asiacells Marktverständnis mit Googles innovativen Lösungen fördern wir die digitale Transformation und ermöglichen es Unternehmen, im digitalen Zeitalter erfolgreich zu sein.”

KI optimiert Netz und Kundenerlebnis

Während Google-Tools die Produktivität der Endnutzer steigern sollen, rüstet Asiacell parallel die eigene Infrastruktur mit künstlicher Intelligenz auf. Das Unternehmen setzt künftig Ciscos KI-gesteuerte Provider Connectivity Assurance (PCA) ein – eine Plattform, die den Übergang vom reaktiven zum vorausschauenden Netzwerkmanagement markiert.

Die Technologie überwacht Datenverkehr und Leistung in Echtzeit über alle 19 Provinzen des Irak hinweg, erkennt Anomalien und behebt Verbindungsprobleme, bevor Kunden sie überhaupt bemerken. „Die Fähigkeit, Serviceprobleme vorherzusagen und zu verhindern, wird verändern, wie wir unsere 19,7 Millionen Kunden betreuen”, so Hassan El Chami, Chief Technology and Information Officer bei Asiacell.

Ergänzt wird das Netzwerk-Upgrade durch die Partnerschaft mit Evam, einem Spezialisten für Echtzeit-Kundenbindung. Die „evamX”-Plattform nutzt maschinelles Lernen, um Kundenverhalten zu analysieren und kontextbezogene Angebote sowie Support zu liefern – Schluss mit Gießkannen-Marketing, Hallo personalisierte Einzelansprache.

Welle der Digitalisierung erfasst den Irak

Die Ankündigungen reihen sich in eine Serie strategischer Schritte ein, die das Land in den vergangenen Wochen unternommen hat. Im Oktober startete das irakische Ministerium für Hochschulbildung und Wissenschaft eine Initiative mit Google, um Universitätsstudenten kostenlos Gemini Pro-Tools bereitzustellen – inklusive Zugang zu fortgeschrittenen Modellen wie Gemini 2.5 Pro und 2 Terabyte Cloud-Speicher.

Am 20. November unterzeichnete der Iraq Development Fund zudem ein Abkommen mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), um digitale Transformation und Umweltentwicklung voranzutreiben. Mohammed al-Najjar, Leiter des Fonds, betonte den Fokus auf Schulungen und Finanzierung für kleine Technologieunternehmen.

Technologischer Quantensprung – aber kommt die Umsetzung hinterher?

Der Markteintritt großer KI-Produktivitätssuites über einen lokalen Telekommunikationspartner ist ein bemerkenswertes Reifezeichen für den irakischen Markt. Internationale Tech-Giganten näherten sich dem Land bisher vorsichtig, gehemmt durch regulatorische und infrastrukturelle Hürden. Asiacell löst nun ein kritisches „Last-Mile”-Problem: Das Unternehmen übernimmt Abrechnung, lokalen Support und regulatorische Compliance – und liefert dabei globale Technologiestandards.

„Es geht nicht nur um Software-Verkauf, sondern um infrastrukturelle Souveränität und Modernisierung”, analysiert die regionale Tech-Expertin Dr. Layla Al-Attar. „Indem der Irak KI sowohl auf Netzwerkebene mit Cisco als auch auf Nutzerebene mit Google integriert, überspringt das Land mehrere Entwicklungsstufen. Die Herausforderung verlagert sich nun vom Zugang zur Adoption – die Belegschaften müssen lernen, diese KI-Agenten effektiv einzusetzen.”

Kann das gelingen? Die gleichzeitige Einführung von KI im Netzwerkmanagement und Kundenservice deutet darauf hin, dass sich irakische Anbieter auf eine Datennachfrage-Welle vorbereiten. Mit fortschreitenden 5G-Ausbauplänen werden KI-optimierte Netze unverzichtbar, um steigende Last und Komplexität zu bewältigen.

Was kommt als Nächstes?

Der erfolgreiche Rollout könnte andere regionale Player wie Zain Iraq und Korek Telecom unter Zugzwang setzen – Preiswettbewerb und Innovation im B2B-Sektor dürften sich beschleunigen.

Der Fokus wird sich wahrscheinlich als Nächstes auf den öffentlichen Sektor verlagern. Mit dem Hochschulministerium bereits im Google-Ökosystem und nun dem Privatsektor über Asiacell wächst der Druck auf andere Regierungsbehörden, ihre Arbeitsabläufe zu modernisieren.

Zu erwarten sind in den kommenden Monaten weitere Ankündigungen zur Feinabstimmung arabischsprachiger KI-Modelle. Der Nutzen der Produktivitätstools hängt entscheidend davon ab, ob sie lokale Dialekte und kontextspezifische Geschäftsdaten verarbeiten können. Vorerst aber steht fest: Die digitale Tür zum Irak ist weit aufgestoßen.

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