Arthrose, Bewegung

Arthrose: Warum Bewegung die beste Therapie ist

08.11.2025 - 21:47:11

Moderne Medizin empfiehlt gezielte Bewegung als wirksamste Maßnahme gegen Arthrose-Beschwerden. Sanfte Sportarten und regelmäßiges Training stärken Muskulatur und erhalten Knorpelgesundheit.

Die Devise “Gelenke schonen” ist überholt. Aktuelle Leitlinien zeigen: Gezielte Bewegung ist der Schlüssel gegen Arthrose-Schmerzen. Ein Paradigmenwechsel, der Millionen Betroffenen neue Hoffnung gibt.

Der alte Ratschlag bei Gelenkschmerzen lautete: Ruhe bewahren und schonen. Die moderne Medizin widerlegt diese Annahme grundlegend. Die S3-Leitlinie zur Gonarthrose (Kniearthrose) macht deutlich: Wer sich bewegt, lebt besser – und das mit wissenschaftlichem Beweis.

Warum Gelenke Bewegung brauchen

Der Gelenkknorpel verfügt über keinen direkten Anschluss an den Blutkreislauf. Seine Ernährung funktioniert ausschließlich über die Gelenkflüssigkeit – nach dem Schwammprinzip: Bei Belastung werden Abfallstoffe herausgepresst, bei Entlastung saugt sich der Knorpel mit frischen Nährstoffen voll.

Regelmäßige, sanfte Bewegung hält den Knorpel gesund. Bewegungsmangel beschleunigt dagegen den Abbau. Hinzu kommt: Starke Muskeln stabilisieren das Gelenk, federn Stöße ab und entlasten den angegriffenen Knorpel spürbar.

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Diese 5 Sportarten schonen die Gelenke

Tennis, Fußball oder Squash mit ihren abrupten Stopps und harten Stößen überlasten arthrotische Gelenke. Mediziner empfehlen stattdessen fließende Bewegungsabläufe:

1. Wassergymnastik und Schwimmen
Der Auftrieb trägt den Großteil des Körpergewichts. Der Wasserwiderstand trainiert gleichzeitig Muskeln und Ausdauer. Warmes Wasser lockert zusätzlich die Muskulatur und lindert Schmerzen.

2. Radfahren
Ob draußen auf flachen Strecken oder auf dem Ergometer: Die gleichmäßige, zyklische Bewegung versorgt den Gelenkknorpel optimal – ohne belastende Stöße.

3. Tai Chi
Die chinesische Bewegungskunst kombiniert langsame Bewegungen mit Konzentration. Studien belegen: Tai Chi lindert Kniearthrose-Schmerzen ebenso effektiv wie konventionelle Physiotherapie. Eine aktuelle Studie von Ende Oktober 2025 bestätigte die Wirksamkeit sogar für Online-Programme.

4. Nordic Walking
Die Stöcke reduzieren die Belastung auf Knie und Hüfte um bis zu 30 Prozent. Gleichzeitig trainiert der Armeinsatz die Oberkörpermuskulatur.

5. Gezieltes Krafttraining
Unter fachkundiger Anleitung baut leichtes Krafttraining die stützende Muskulatur auf. Entscheidend: korrekte Ausführung und moderate Gewichte.

Sicher trainieren: Darauf kommt es an

Der Einstieg sollte immer mit ärztlicher oder physiotherapeutischer Begleitung erfolgen. Wichtige Regeln:

  • Langsam beginnen, Intensität allmählich steigern
  • Vor jeder Einheit aufwärmen
  • Auf Körpersignale achten: Leichter Belastungsschmerz ist normal, stechende Schmerzen sind ein Stoppsignal
  • Regelmäßigkeit schlägt Intensität: Dreimal wöchentlich 30 Minuten sind ideal

Programme wie GLA:D® zeigen Erfolge

Das dänische Programm GLA:D® (“Good Life with osteoArthritis in Denmark”) kombiniert Patientenschulung mit neuromuskulärem Training. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Bereits nach kurzer Zeit verbessern sich Schmerzen und Lebensqualität deutlich.

Dieser Ansatz stärkt die Eigenverantwortung. Patienten lernen, ihre Erkrankung aktiv zu managen – ein fundamentaler Unterschied zur passiven Behandlung.

Digitale Helfer auf dem Vormarsch

Die Zukunft liegt in personalisierten Trainingsprogrammen, zugeschnitten auf den individuellen Zustand und Grad der Gelenkschädigung. Digitale Gesundheitsanwendungen werden dabei eine Schlüsselrolle spielen.

Sie ermöglichen korrekte Übungsausführung zu Hause, dokumentieren Fortschritte und halten die Motivation hoch. Online-Tai-Chi-Programme haben bereits ihre Wirksamkeit bewiesen – ein Modell mit Zukunft.

Langfristig werden öffentliche Gesundheitsinitiativen und krankenkassengestützte Bewegungsprogramme entscheidend sein. Die Botschaft muss lauten: Aktiv werden statt abwarten. Für Millionen Betroffener könnte das den Unterschied zwischen Schmerz und Lebensqualität bedeuten.

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