Arthrose, Bewegung

Arthrose: Bewegung schlägt Schonung

13.11.2025 - 23:42:12

Millionen Deutsche leiden an Arthrose – doch die Behandlung hat sich grundlegend gewandelt. Die neue Botschaft der Medizin: Gezieltes Training lindert Schmerzen besser als jede Schonung. Aktuelle Leitlinien stellen Bewegungstherapie und Eigenverantwortung in den Mittelpunkt der Behandlung.

Die im Juli 2024 überarbeitete S3-Leitlinie zur Kniearthrose markiert diesen Paradigmenwechsel. Über 20 Fachgesellschaften empfehlen: Patienten sollen ihre Erkrankung aktiv managen – durch Aufklärung, Bewegung und bei Bedarf Gewichtsreduktion. Denn gezielte Übungen stärken die Muskulatur rund um das Gelenk und fördern die Produktion von Gelenkflüssigkeit, die den verbliebenen Knorpel nährt.

Bei Arthrose in Händen und Daumen helfen bereits einfache Alltagsübungen. Physiotherapeuten raten zu mehrmaligen täglichen Wiederholungen:

  • Faustschluss: Finger langsam zur lockeren Faust ballen, Daumen auf die Finger legen, kurz halten und wieder strecken
  • Fingerheben: Hand flach auf den Tisch legen und jeden Finger einzeln anheben
  • Daumenkreisen: Den Daumen sanft in kreisenden Bewegungen mobilisieren und seitlich abspreizen
  • Fingerspitzen-Tipp: Mit der Daumenspitze nacheinander alle Fingerspitzen berühren

Warmes Wasser oder ein weicher Ball verstärken den positiven Effekt. Die Übungen halten die Greiffunktion aufrecht und beugen Versteifungen vor.

Knie entlasten durch Muskelaufbau

Bei Kniearthrose steht die Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur im Fokus. Sie wirkt wie ein natürlicher Stoßdämpfer.

Gelenkschonende Sportarten wie Radfahren und Wassersport sind ideal. Der Auftrieb im Wasser reduziert das Gewicht auf den Gelenken erheblich. Schwimmen, Aqua-Jogging oder Wassergymnastik belasten die Knie kaum und trainieren dennoch effektiv.

Isometrische Übungen spannen die Muskulatur an, ohne das Gelenk zu bewegen. Im Sitzen das Bein strecken und den Oberschenkel 10-15 Sekunden anspannen – das geht sogar vor dem Fernseher.

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Mobilisation und Dehnung verbessern die Beweglichkeit. Das Bein sanft pendeln lassen oder Oberschenkelmuskulatur regelmäßig dehnen lindert Schmerzen spürbar.

Sportarten mit abrupten Stopps wie Tennis, Squash oder Fußball sollten Betroffene meiden.

Strukturierte Programme zeigen Erfolge

Das aus Dänemark stammende GLA:D®-Programm kombiniert Patientenschulung mit neuromuskulärem Gruppentraining. Studien belegen: Teilnehmer berichten von deutlich weniger Schmerzen und besserer Gelenkfunktion. Zertifizierte Physiotherapeuten bieten das Programm auch in Deutschland an.

Digitale Gesundheitsanwendungen – Apps auf Rezept – ergänzen die klassische Therapie. Sie bieten angeleitete Übungen für zu Hause und erhöhen nachweislich die Therapietreue. Die Evidenzlage entwickelt sich jedoch noch. Experten sehen sie als sinnvolle Ergänzung, nicht als Ersatz für professionelle Betreuung.

Auch Tai Chi zeigt wissenschaftlich belegte Erfolge. Die sanften Bewegungsabläufe verbessern Schmerzen und Funktion ähnlich gut wie herkömmliche Physiotherapie.

Personalisierung statt Standardtherapie

Die Zukunft gehört dem individualisierten Ansatz. Professionelle Physiotherapie, strukturierte Programme wie GLA:D® und validierte Apps werden zum neuen Standard verschmelzen. Die Leitlinien betonen klar: Eigenverantwortung und Selbstmanagement sind entscheidend.

Noch wichtiger wird künftig die Prävention. Regelmäßige gelenkschonende Bewegung und gesundes Körpergewicht senken das Arthrose-Risiko erheblich. Die Forschung arbeitet parallel daran, digitale und telemedizinische Angebote weiter zu evaluieren – damit Millionen Betroffene nachhaltig bessere Versorgung erhalten.

Die Botschaft ist eindeutig: Wer rastet, der rostet. Bei Arthrose gilt das wortwörtlich.

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