AOK, Nordost

AOK Nordost: Neuer KI-Leitfaden für Deutschlands Gesundheitswesen

15.10.2025 - 14:55:02

Der wissenschaftliche Beirat der AOK Nordost analysiert die digitale Gesundheitsrevolution: KI verspricht effizientere Behandlungen, doch mangelnde Gesundheitskompetenz und ethische Fragen bleiben Herausforderungen.

Die Künstliche Intelligenz krempelt das deutsche Gesundheitswesen um – doch sind Ärzte, Patienten und Krankenkassen wirklich bereit dafür? Der Wissenschaftliche Beirat der AOK Nordost hat diese Woche den „KI-Kompass 2025“ vorgestellt, der erstmals einen umfassenden Überblick über Chancen und Risiken der digitalen Gesundheitsrevolution liefert.

Der Bericht erscheint zu einem kritischen Zeitpunkt: KI-gestützte Diagnosetools und Gesundheits-Apps erobern rasant den Markt. Doch während die Technologie voranschreitet, hinkt die digitale Gesundheitskompetenz der Bevölkerung hinterher. Das könnte zum Problem werden.

Die doppelte Verheißung: Bessere Behandlung, weniger Bürokratie

Künstliche Intelligenz verspricht eine Win-Win-Situation für das Gesundheitswesen. Ärzte erhalten Unterstützung bei schnelleren und präziseren Diagnosen, während Routineaufgaben automatisiert werden. Krankenkassen können Genehmigungsverfahren beschleunigen und Betrug effizienter aufdecken.

Besonders beeindruckend: In der Medikamentenforschung verkürzt KI die Entwicklungszeiten drastisch durch die Analyse riesiger Datensätze. Das Ziel ist klar – ein System, in dem Maschinen die Routine übernehmen und Fachkräfte sich wieder intensiver um komplexe Fälle und Patientengespräche kümmern können.

Die Kehrseite der Medaille: Daten, Vertrauen und Ethik

Doch der Weg ist steinig. Der Bericht warnt vor „Schatten-KI“ – nicht zugelassenen Anwendungen ohne ausreichende Kontrolle. Wer haftet eigentlich, wenn eine KI-gestützte Entscheidung zu Komplikationen führt?

Eine aktuelle Studie zeigt: Deutsche vertrauen KI-Apps bei körperlichen Beschwerden, werden aber skeptisch, sobald es um die mentale Gesundheit geht. Verständlich – menschliche Emotionen sind eben schwerer zu programmieren als Blutdruckwerte.

Das größte Problem bleibt die Qualität der Trainingsdaten. Schlechte oder voreingenommene Daten führen zu schlechten Algorithmen – mit potenziell gefährlichen Folgen für Patienten.

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Deutsche und Gesundheits-Apps: Begeistert, aber überfordert

Die Zahlen sind paradox: 69 Prozent der Deutschen nutzen bereits mindestens eine Gesundheits-App. Gleichzeitig fühlen sich 48 Prozent von der Digitalisierung des Gesundheitswesens überfordert.

Das Problem liegt nicht an der Technik-Akzeptanz, sondern an der digitalen Gesundheitskompetenz. Viele können zwar Apps bedienen, aber nicht kritisch bewerten, welche Informationen vertrauenswürdig sind und welche nicht.

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Bundesregierung schafft rechtliche Grundlagen

Deutschland bereitet sich systematisch vor: Mit dem Digitalgesetz und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz schafft die Bundesregierung derzeit die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine „KI-bereite“ Gesundheitslandschaft.

Inga Bergen, Sprecherin des Beirats, bringt es auf den Punkt: „Die kommenden Jahre entscheiden, ob KI unser Gesundheitssystem gerechter, effizienter und menschlicher macht – oder ob die Risiken überwiegen.“

Ausblick: Lernende Systeme und intelligente Assistenten

Die Zukunft wird von KI-gestützten Workflows geprägt sein – von der automatischen Dokumentation bis zur robotergestützten Chirurgie. Patienten werden verstärkt mit intelligenten Symptom-Checkern, personalisierten Präventionsprogrammen und virtuellen Assistenten interagieren.

Entscheidend wird eine durchdachte Regulierung sein, ähnlich den bereits etablierten Zertifizierungsverfahren für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA). Nur so kann aus der technologischen Revolution eine echte Verbesserung für alle Beteiligten werden.

@ boerse-global.de