Android-Sicherheit, Lücken

Android-Sicherheit: Über 100 kritische Lücken geschlossen

11.09.2025 - 06:11:01

Google veröffentlicht kritisches Sicherheitsupdate gegen aktive Zero-Day-Angriffe, während Samsung und andere Hersteller siebenjährige Update-Garantien einführen und damit neue Branchenstandards setzen.

Google hat diese Woche ein massives Sicherheitsupdate für Android veröffentlicht, das mehr als 100 Schwachstellen schließt – zwei davon werden bereits aktiv von Hackern ausgenutzt. Zeitgleich revolutionieren Samsung und andere Hersteller die Branche mit siebenjährigen Update-Versprechen. Eine neue Ära der Smartphone-Sicherheit beginnt.

Diese Entwicklungen markieren einen Wendepunkt: War früher die Kamera das wichtigste Kaufkriterium, entscheiden heute zunehmend Sicherheit und Langlebigkeit über den Gerätewert. Für Nutzer bedeutet das nicht nur besseren Schutz, sondern auch längere Nutzungszyklen ihrer Smartphones.

Akute Bedrohung: Zero-Day-Angriffe im Umlauf

Die Dringlichkeit des September-Updates ist kaum zu überschätzen. Google warnt vor zwei kritischen Sicherheitslücken (CVE-2025-38352 und CVE-2025-48543), die bereits für „gezielte Angriffe“ missbraucht werden.

Was macht diese Schwachstellen so gefährlich? Angreifer können ohne Zutun des Nutzers höchste Systemrechte erlangen. Eine installierte App könnte plötzlich auf sensible Bereiche zugreifen, für die sie nie berechtigt war.

Besonders brisant: Googles eigene Sicherheitsexperten entdeckten eine der Lücken – ein Hinweis auf professionelle Spionage-Software. Das Update schließt außerdem eine Schwachstelle, die Hackern in derselben WLAN-Verbindung Fernzugriff ermöglichen könnte.

Samsung hat bereits begonnen, die Patches für Flaggschiff-Geräte wie das neue Galaxy S25 FE zu verteilen. Nutzer sollten das Update mit dem Patch-Level 2025-09-05 sofort installieren.

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Revolution bei Update-Garantien: Sieben Jahre werden Standard

Während Hacker ihre Angriffe verschärfen, kontert die Industrie mit beispiellosen Langzeit-Versprechen. Samsung kündigte an, dass selbst das Mittelklasse-Modell Galaxy S25 FE sieben Jahre lang Updates erhält – sowohl Sicherheits-Patches als auch neue Android-Versionen.

Diese Strategie folgt Googles Vorreiterrolle: Bereits mit der Pixel 8-Serie garantiert der Konzern sieben Jahre Support. Honor und andere Hersteller ziehen nach.

Was bedeutet das konkret? Ein heute gekauftes Smartphone wäre theoretisch bis 2032 sicher und aktuell. Das stellt selbst Apple in den Schatten, dessen iPhones nur mindestens fünf Jahre unterstützt werden.

EU-Regulierung zwingt Hersteller zum Umdenken

Hinter diesem Wandel steckt auch politischer Druck. Seit Juni gilt die EU-Ökodesign-Verordnung, die Smartphone-Herstellern mindestens fünf Jahre Updates vorschreibt. Zusätzlich müssen Ersatzteile wie Akkus und Displays sieben Jahre verfügbar bleiben.

Obwohl nur für Europa gedacht, wirken diese Regeln global. Kaum ein Hersteller will separate Versionen für verschiedene Märkte entwickeln. Das Ergebnis: Weltweite Standards steigen.

Kampf um Vertrauen statt Megapixel

Der Fokus der Branche verschiebt sich fundamental. Statt immer besserer Kameras kämpfen Hersteller nun um Vertrauen und Nachhaltigkeit. Samsung und Google positionieren sich geschickt: Ihre Update-Garantien übertreffen sogar Apples Minimum-Versprechen.

Für Verbraucher rechnet sich das doppelt. Längere Nutzung spart Geld und schont die Umwelt – ein Smartphone sieben statt drei Jahre zu nutzen, halbiert den ökologischen Fußabdruck.

Die Botschaft ist klar: Wer heute kauft, sollte nicht nur auf Prozessor und Display schauen, sondern auch auf die Update-Politik. In der neuen Smartphone-Ära entscheidet Software-Support über den wahren Gerätewert.

@ boerse-global.de