Börsen/Aktien, Börsenschluss

An einem Tag gespickt mit vielen Unternehmenszahlen hat sich der EuroStoxx 50 EU0009658145 am Mittwoch nahe dem Vortagsniveau aus dem Handel verabschiedet.

30.04.2025 - 18:41:19

Europa Schluss: EuroStoxx knapp im Minus - Schwacher April

Schwankungen am Nachmittag, die ihn mit den US-Börsen zeitweise klar ins Minus drückten, konnte er letztlich fast wieder ausgleichen. Zum Schluss stand mit 5.160,22 Punkten ein dünner Abschlag von 0,03 Prozent auf der Kurstafel.

Vom Zollkrieg des US-Präsidenten Donald Trump geprägt, hat der Leitindex der Eurozone im April 1,7 Prozent an Wert verloren. Eine Erholung vom Monatstief um fast 14 Prozent beweist aber, dass nach der anfänglichen Nervosität viel Boden schon wiedergutgemacht wurde. Mehr als Hoffnung, dass es in den Verhandlungen Fortschritte gibt, können Anleger aber nach wie vor nicht einpreisen. Mit Trumps Konflikten verbundene Konjunktursorgen blieben am Mittwoch wegen schwacher US-Wirtschaftsdaten präsent. Auch die Unternehmen müssen sich zunehmend mit den Auswirkungen befassen.

Außerhalb des Euroraums legte der Schweizer SMI CH0009980894 um 0,42 Prozent auf 12.116,98 Punkte zu. Der britische FTSE 100 GB0001383545 erhöhte sich um 0,37 Prozent auf 8.494,85 Punkte.

"Noch immer ist nicht klar, ob und wie die USA und China miteinander verhandeln, und der aufgekommene Streit zwischen Amazon-Gründer US0231351067 Bezos und US-Präsident Trump über die Transparenz in Sachen Preissteigerungen durch Zölle zeigt, was die Wirtschaft von diesem Politikstil hält", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets fest.

In der Sektorwertung waren die Rohstoff- und Ölwerte unter den Verlierern. Hier belasteten neben den Konjunktursorgen Unternehmenszahlen das Branchenbild. Während der Stahlkonzern ArcelorMittal LU1598757687 mit einem Abschlag von 1,7 Prozent unter einem vorsichtigen Ausblick litt, galt dies vor allem für den Bergbaukonzern Glencore JE00B4T3BW64 mit einem Kursrutsch um 7,4 Prozent. Im Ölbereich reagierten Totalenergies FR0000120271 mit 2,3 Prozent Minus auf einen Gewinnrückgang.

Des Weiteren schwächelte der Bankensektor, wo Santander ES0113900J37 mit 3,9 Minus negativ auffielen. Die Analysten von Jefferies sprachen angesichts der Quartalszahlen von durchwachsenen regionalen Trends. Credit Agricole FR0000045072 aus Frankreich litten unterdessen mit 4,4 Prozent Abschlag unter einem enttäuschenden Nettogewinn. Besser kam letztlich das Zahlenwerk von Societe Generale FR0000130809 an, denn hier kam die Aktie auf ein Plus von 3,8 Prozent.

Im Technologiesektor verbuchten die Adyen-Anleger NL0012969182 einen Kursverlust von 2,1 Prozent. Der niederländische Zahlungsdienstleister hatte mit dem Wachstum im ersten Quartal nicht ganz die Erwartungen erfüllt.

Stark entwickelten sich dagegen Aktien aus dem Telekom-Sektor, dem defensive Qualitäten nachgesagt werden. Aus der ebenfalls gefragten Pharmabranche fiel GSK GB0009252882 mit einem Plus von 3,6 Prozent auf. Die Briten hatten im ersten Quartal ein schwaches Impfgeschäft anderswo mehr als wettmachen können.

@ dpa.de