Akupunktur: Mehr Geld für Ärzte, Migräne-Patienten warten weiter
24.12.2025 - 03:52:12Ab Januar 2026 steigen die Vergütungen für Akupunktur um 2,8 Prozent. Eine Erstattung zur Migräne-Vorbeugung wird frühestens 2027 geprüft, während die Leistung für chronische Rücken- und Knieschmerzen stabil bleibt.
Ab Januar 2026 erhalten Ärzte mehr Geld für Akupunktur-Leistungen. Die lang ersehnte Kassen-Zulassung zur Migräne-Vorbeugung lässt dagegen weiter auf sich warten. Für Patienten mit chronischen Rücken- oder Knieschmerzen bleibt die Versorgungslage stabil.
Honorare steigen um 2,8 Prozent
Für Akupunktur-Leistungen gibt es ab dem 1. Januar 2026 mehr Geld. Der einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM) sieht eine Erhöhung der Vergütung um 2,8 Prozent vor. Diese Anpassung des regionalen Orientierungswerts wurde im September 2025 zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem GKV-Spitzenverband ausgehandelt.
Betroffen sind die wesentlichen Abrechnungspositionen:
* 30790: Erste Akupunkturbehandlung bei chronischen Schmerzen.
* 30791: Jede weitere Akupunktursitzung.
„Die Vereinbarung stellt eine inflationsangepasste Vergütung sicher und damit den Fortbestand dieser zeitintensiven Therapie“, so ein KBV-Sprecher. Die Entscheidung des Bewertungsausschusses gibt Praxen in der Schmerztherapie mehr Planungssicherheit.
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Migräne-Prophylaxe: Entscheidung frühestens 2027
Eine mögliche Ausweitung der Kassenleistung auf die Migräne-Prophylaxe bleibt der große Unsicherheitsfaktor. Für gesetzlich Versicherte ist die Behandlung weiterhin eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), die selbst bezahlt werden muss.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) prüft seit Januar 2025 in einem formellen Beratungsverfahren, ob der Nutzen der Akupunktur zur Migräne-Vorbeugung ausreichend belegt ist. Das Verfahren wurde durch einen Antrag der Patientenvertretung angestoßen. Es soll klären, ob sich die Studienlage seit der letzten negativen Bewertung verbessert hat.
Solche Nutzenbewertungen dauern beim G-BA bis zu zwei Jahre. Ein abschließender Beschluss ist daher frühestens Ende 2026 oder Anfang 2027 zu erwarten. Bis dahin müssen Betroffene die Kosten selbst tragen oder auf private Zusatzversicherungen zurückgreifen.
Auch der IGeL-Monitor des Medizinischen Dienstes bleibt in seiner Bewertung von 2025 zurückhaltend. Zwar gebe es „Hinweise“ auf einen Nutzen, für eine Empfehlung als Regelleistung reiche die Datenlage aber nicht aus.
Gesicherte Leistung: Chronische Rücken- und Knieschmerzen
Der Kern der Kassenleistung bleibt 2026 unverändert. Die Akupunktur ist weiterhin für zwei spezifische Indikationen nach der Richtlinie Methoden vertragsärztliche Versorgung des G-BA erstattungsfähig:
- Chronische Lumbalsyndrom-Schmerzen: Schmerzen, die seit mindestens sechs Monaten bestehen.
- Chronische Kniegelenkschmerzen (Gonarthrose): Durch Arthrose verursachte Schmerzen, die seit mindestens sechs Monaten anhalten.
Versicherte haben Anspruch auf bis zu 10 Akupunktursitzungen pro Behandlungsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. In begründeten Ausnahmefällen sind bis zu 15 Sitzungen möglich. Ein neuer Behandlungszyklus wird erst nach einer Wartefrist von zwölf Monaten wieder von der Kasse übernommen.
Die Nachfrage nach diesen Leistungen ist laut Daten des GKV-Spitzenverbands weiterhin hoch. Die Inanspruchnahme in der Schmerztherapie blieb 2025 stabil.
Strengere Qualitätsvorgaben für Ärzte
Neben der Honoraranpassung verschärfen sich auch die Qualitätsanforderungen. Seit einer Richtlinien-Änderung im Februar 2025 gelten für das Abrechnungsjahr 2026 strengere Dokumentationspflichten. Ärzte müssen die Patientenvorgeschichte und die Chronizität der Schmerzen nun noch genauer nachweisen.
Ziel ist es, die Kassenmittel zielgenauer bei Patienten mit echten chronischen Leiden einzusetzen – und nicht bei akuten, vorübergehenden Schmerzzuständen. Der G-BA hatte noch am 22. Dezember 2025 Aktualisierungen an verschiedenen Methoden-Richtlinien veröffentlicht und signalisiert damit einen kontinuierlichen Fokus auf evidenzbasene Anpassungen.
Ausblick: Warten auf den G-BA-Beschluss
Die Branche blickt nun gespannt auf den Abschluss der Migräne-Bewertung durch den G-BA. Sollte das Verfahren einen nachgewiesenen Nutzen feststellen, könnte die Akupunktur zur Migräne-Prophylaxe ab 2027 zur Kassenleistung werden. Das würde die Landschaft der Schmerztherapie in Deutschland deutlich verändern.
Bis dahin starten Patienten und Ärzte mit einer stabilen, aber begrenzten Versorgungslage in das Jahr 2026: Höhere Honorare für die Behandler und gesicherter Zugang für Menschen mit chronischen Rücken- und Knieschmerzen. Die Debatte über eine breitere Anwendung geht indes weiter.
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