Akupressur gegen Zahnschmerzen: Notlösung in der Gesundheitskrise

Berlin, 18. Dezember 2025 – Während Europa mit Engpässen bei Medikamenten und überlasteten Zahnarztpraxen kämpft, gewinnen nicht-pharmakologische Methoden zur Schmerzlinderung an Bedeutung. Nach alarmierenden Berichten zur Notfallversorgung empfehlen Experten gezielte Akupressur-Techniken als sichere „Erste Hilfe“ für Patienten, die auf eine Behandlung warten müssen.

Die Dringlichkeit alternativer Methoden wurde in den letzten Tagen durch zwei Entwicklungen unterstrichen. In Großbritannien veröffentlichte die Patientenorganisation Healthwatch England am 15. Dezember einen schockierenden Bericht. Demnach greifen Patienten aus Verzweiflung zu „Do-it-yourself-Zahnbehandlung“ – inklusive dem eigenhändigen Ziehen von Zähnen – weil sie keinen NHS-Termin erhalten. Notdienste seien überlastet.

Parallel dazu führt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) weiterhin kritische Lieferengpässe für Standard-Schmerzmittel wie Ibuprofen und Paracetamol sowie für Antibiotika. In der winterlichen Infektionswelle sind die Apothekenregale vielerorts leer.

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„Wir erleben eine Konvergenz aus reduzierter Terminverfügbarkeit und Medikamentenknappheit“, erklärt Dr. Elena Weber, eine Berliner Zahnärztin mit holistischem Ansatz. „Akupressur ist kein Ersatz für den Zahnarzt. In dieser speziellen Winterkrise ist sie aber ein essenzielles Werkzeug, um die Zeit bis zur Behandlung zu überbrücken.“

Die drei wichtigsten Notfall-Punkte

Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet drei Hauptpunkte, die bei akuten Zahnschmerzen Linderung verschaffen können. Sie lassen sich sofort selbst anwenden.

1. Der Hegu-Punkt (LI4): Der allgemeine Schmerz-Schalter

Lage: Auf dem Handrücken, in der Muskulatur zwischen Daumen und Zeigefinger.
Anwendung: Mit dem Daumen der anderen Hand 1-2 Minuten festen, tiefen Druck ausüben.
Wirkung: LI4 gilt als der potenteste schmerzlindernde Punkt für Kopf und Gesicht. Er soll die Ausschüttung körpereigener Endorphine anregen.
Warnung: Für Schwangere streng kontraindiziert, da wehenfördernd.

2. Der Jiache-Punkt (ST6): Der Kiefer-Entspanner

Lage: Am Kieferrand. Zum Auffinden die Zähne zusammenbeißen; der Punkt liegt am höchsten Punkt des hervortretenden Kaumuskels (Masseter), etwa eine Fingerbreite vor dem Kieferwinkel.
Anwendung: Mit Zeige- und Mittelfinger gleichmäßigen Druck oder kreisende Massage ausüben. Besonders wirksam bei Schmerzen durch Zähneknirschen (Bruxismus) oder Infektionen der Backenzähne im Unterkiefer.
Wirkung: ST6 hilft, Muskelverspannungen im Kiefer zu lösen, die Zahnschmerzen oft begleiten und verstärken.

3. Der Neiting-Punkt (ST44): Der Hitze-Klärer

Lage: Auf dem Fußrücken, zwischen der zweiten und dritten Zehe, kurz vor dem Zwischenzehenspalt.
Anwendung: 2-3 Minuten fest mit dem Zeigefinger drücken.
Wirkung: In der TCM-Theorie werden akute Zahnschmerzen oft durch „Magen-Hitze“ verursacht. ST44 ist der Hauptpunkt, um Hitze aus dem Magen-Meridian zu leiten. Er ist daher speziell bei pochenden, entzündlichen Schmerzen, vor allem im Oberkiefer, wirksam.

Ein Winter der Engpässe

Das neue Interesse an diesen alten Techniken ist eine direkte Antwort auf den „Winter der Engpässe“ Ende 2025. Der Healthwatch-Bericht zeigt, wie der Zusammenbruch der Regelversorgung vermeidbare Probleme zu Notfällen macht.

„Wenn der Notdienst zur Standardlösung wird, leiden die Patienten“, heißt es darin. Viele Europäer warten derzeit mehrere Tage auf einen Notfalltermin. Unbehandelte Zahnschmerzen können in dieser Zeit quälend sein.

Hinzu kommt: Die anhaltende Knappheit von Antibiotika-Säften für Kinder und bestimmter Ibuprofen-Dosierungen in deutschen Apotheken macht den klassischen Medikamentenweg unzuverlässig. Akupressur bietet eine „lieferkettenfreie“ Lösung – sie braucht kein Rezept, keinen Lagerbestand und keine Wartezeit.

Expertenrat: Linderung ja, Heilung nein

Zahnmediziner betonen: Akupressur lindert Symptome, behandelt aber nicht die Ursache.

• Infektionsrisiko: Akupressur kann eine bakterielle Infektion nicht stoppen. Bei Schwellungen, die sich Richtung Auge oder Hals ausdehnen, oder bei Fieber muss sofort ein Notarzt aufgesucht werden – unabhängig von Terminschwierigkeiten.
• Technik: Der Druck sollte so fest sein, dass ein Gefühl von Schwere oder leichtem Druckempfinden (das sogenannte De Qi) entsteht, aber nie ein stechender Schmerz.
• Dauer: Die Linderung ist typischerweise vorübergehend (30 Minuten bis 2 Stunden) und die Technik kann bei Bedarf wiederholt werden.

Die Lieferengpässe bei Schmerzmitteln in Deutschland werden Prognosen der Pharmabranche zufolge voraussichtlich bis Januar 2026 anhalten. Die in Großbritannien geforderten Strukturreformen brauchen Monate, wenn nicht Jahre.

Für den Rest des Dezembers 2025 bleiben Selbstmanagement-Strategien wie die Akupressur daher eine wichtige Verteidigungslinie für Patienten in dieser Phase der Gesundheitsbelastung.

Hinweis: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Bei schweren Symptomen, Fieber oder Schwellungen suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf.

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