Engel, Deutschlands

„Digitale Engel: Deutschlands Kampf gegen den Senioren-Digital-Graben

23.09.2025 - 17:33:02

Deutschland stärkt digitale Teilhabe für Senioren durch Barrierefreiheitsgesetz und mobile Beratung. Ab Juni 2025 müssen Unternehmen ihre Online-Angebote barrierefrei gestalten, während analoge Alternativen erhalten bleiben.

Berlin macht Ernst: Deutschland will seine älteren Bürger ins digitale Zeitalter holen – ohne sie zu zwingen. Während die „Digitale Strategie 2025″ voranschreitet und das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz im Juni 2025 vollständig greift, rückt eine zentrale Frage in den Fokus: Wie gelingt der Spagat zwischen digitalem Fortschritt und dem Schutz derjenigen, die nicht mithalten können oder wollen?

Die Antwort darauf diskutieren diese Woche Politiker und Interessenverbände intensiv. Ihr Ziel: Die digitale Kompetenz älterer Menschen stärken, ohne ihnen das Recht auf analoge Dienste zu nehmen. Denn während Bankgeschäfte, Arzttermine und Behördengänge zunehmend ins Internet wandern, sollen auch diejenigen gesellschaftlich teilhaben können, die den digitalen Sprung nicht schaffen.

Millionen Deutsche ohne Internet-Anschluss

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Millionen Deutsche nutzen noch immer kein Internet – ein Großteil davon sind Senioren. Besonders gravierend ist die Lücke bei Menschen über 75 Jahren. Hier entscheiden Bildungsstand und Einkommen maßgeblich darüber, ob der Weg ins Netz gefunden wird.

Die Corona-Pandemie legte die Folgen dieser „grauen digitalen Kluft“ schonungslos offen. Einsamkeit und soziale Isolation nahmen dramatisch zu, wenn der Computer die einzige Verbindung zur Außenwelt darstellte. Was für Digital Natives selbstverständlich ist – ein Videoanruf mit der Familie, Online-Banking oder das Buchen eines Impftermins – wurde für viele Ältere zur unüberwindbaren Hürde.

Mobile Hilfe im Tourenbus

Genau hier setzt das Projekt „Digitale Engel“ an. Das vom Bundesfamilienministerium geförderte Programm schickt mobile Beratungsteams durchs Land – besonders in ländliche Gebiete, wo digitale Infrastruktur oft noch ausbaufähig ist.

Die Berater kommen direkt zu den Menschen: in Vereinsheime, auf Märkte, in Seniorenzentren. Dort helfen sie ganz praktisch beim Umgang mit Messenger-Diensten, erklären Online-Banking oder zeigen, wie man sich vor Fake News und Betrug im Netz schützt. Der Erfolg dieser persönlichen Betreuung ist messbar: Viele Senioren verlieren ihre Berührungsängste und trauen sich erste digitale Schritte zu.

Unterstützt wird diese Arbeit durch Mehrgenerationenhäuser, die als lokale Anlaufstellen für digitale Weiterbildung fungieren. Hier lernen oft Enkel mit Großeltern gemeinsam – ein Modell, das besonders gut funktioniert.

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Neue Gesetze, neue Pflichten

Ab dem 28. Juni 2025 greift das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz vollständig. Diese Regelung verpflichtet Unternehmen dazu, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten – von Websiten über Online-Shops bis hin zu Banking-Apps.

Doch was bedeutet das konkret? Schriftgrößen müssen anpassbar sein, Kontraste ausreichend hoch, Bedienung auch ohne Maus möglich. Eine Revolution für alle, die bisher an schlecht designten Internetseiten verzweifelten.

Gleichzeitig kämpfen Seniorenverbände wie die BAGSO dafür, dass analoge Alternativen erhalten bleiben. Ihr Argument: Niemand soll zur Digitalisierung gezwungen werden. Das Bündnis „DigitalPakt Alter“ fordert deshalb, dass wichtige Dienstleistungen auch weiterhin ohne Computer oder Smartphone zugänglich bleiben müssen.

Mehr als nur Komfort

Warum ist digitale Teilhabe für Senioren so wichtig? Die Antwort liegt auf der Hand: Eigenständigkeit im Alter. Wer online Einkäufe erledigen, Termine vereinbaren oder mit der Familie in Kontakt bleiben kann, bleibt länger unabhängig.

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Besonders die Telemedizin gewinnt an Bedeutung. Gerade in ländlichen Gebieten, wo Ärzte rar sind, können Videosprechstunden eine Lösung sein. Doch nur wer die Technologie beherrscht, profitiert davon.

Die Bundesregierung hat das erkannt: Ihre „Digitale Strategie 2025″ setzt auf lebenslanges Lernen und will alle Altersgruppen mitnehmen. Experten sind sich einig: Erfolgreiche Inklusion braucht mehr als nur schnelles Internet. Nutzerfreundliche Geräte, verständliche Schulungen und eben der Schutz analoger Alternativen gehören dazu.

Entscheidende Monate stehen bevor

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Deutschlands Digitalisierungsstrategie aufgeht. Unternehmen müssen ihre Online-Angebote bis Juni barrierefrei gestalten – eine Herkulesaufgabe für viele.

Gleichzeitig werden erfolgreiche Programme wie die „Digitalen Engel“ ausgebaut. Das Ziel bleibt klar: Jeder Bürger soll selbst entscheiden können, wie digital sein Leben wird. Deutschland wird digitaler – aber niemand soll dabei zurückgelassen werden.

@ boerse-global.de