Der Autozulieferer Stabilus DE000STAB1L8 ist im zweiten Geschäftsquartal dank der Übernahme des US-Industriedienstleisters Destaco gewachsen.
05.05.2025 - 11:23:36Autozulieferer Stabilus verdient im Quartal weniger - Ziele bestätigt
Im Tagesgeschäft lief es indes nicht so rund. Auf vergleichbarer Basis schrumpfte der Umsatz jedoch - und das operative Ergebnis sank ebenfalls. An seinen Zielen für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September 2025 hielt der Stabilus-Vorstand am Montag fest. So erwartet er Aufholeffekte im zweiten Halbjahr. Die Stabilus-Aktie verlor am Montagvormittag allerdings rund 1,8 Prozent und gehörte zu den größten Verlierern im Nebenwerteindex SDax DE0009653386.
"Die aktuell eingeführten US-Zölle betreffen uns direkt nur in geringem Maße, da wir den kundennahen Produktionsansatz 'in der Region - für die Region' verfolgen", sagte Unternehmenschef Michael Büchsner. Gleichwohl beobachte das Unternehmen die globalen Effekte auf Lieferketten und das Verhalten der Konsumenten. Dadurch werde das Abschätzen der Abrufzahlen der Kunden zwar schwieriger. Mit der größeren Spanne der Prognose habe das Unternehmen die Schwankungen in den Kundenmärkten jedoch bereits berücksichtigt.
Im Quartal bis Ende März kletterte der Erlös im Jahresvergleich um 7,8 Prozent auf 338 Millionen Euro. Bereinigt um den die Destaco-Übernahme und Währungseffekte schrumpfte er jedoch um fünf Prozent. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um gut drei Prozent auf 37,7 Millionen Euro.
Laut JPMorgan-Experte Akshat Kacker liegen beide Kennziffern leicht unter den Erwartungen. Unter dem Strich sank der Quartalsgewinn vor allem wegen höherer Kosten von 18,1 Millionen Euro im Vorjahr auf 11,2 Millionen Euro.
Für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 (Ende September) peilt der Spezialist für Kofferraum-Gasfedern weiter einen Umsatz von 1,3 bis 1,45 Milliarden Euro an. Im Vorjahr hatte er bei 1,31 Milliarden gelegen. Vom Erlös sollen 11 bis 13 Prozent als operatives Ergebnis (bereinigtes Ebit) hängen bleiben. Damit wäre Stabilus im schlechtesten Fall weniger profitabel als im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einer Marge von 12 Prozent.
Stabilus litt in den vergangenen Monaten unter der gebremsten Nachfrage der großen Autobauer. Viele der Hersteller haben mit einem starken Absatzrückgang zu kämpfen - unter anderem wegen einer schwachen Nachfrage auf dem wichtigen chinesischen Markt.
Auch machten Stabilus höhere Lohn- und Materialkosten zu schaffen. Der Konzern hatte deshalb Maßnahmen eingeleitet, um die Ausgaben zu drücken und die Produktivität zu steigern. Dazu gehörten Preisverhandlungen mit den eigenen Zulieferern und eine zunehmende Automatisierung.
Den Kauf von Destaco, einem Anbieter von Automatisierungs- und Spanntechnikprodukten, hat sich Stabilus 680 Millionen US-Dollar kosten lassen. Mithilfe des US-Unternehmens baute die Gesellschaft ihr Industriegeschäft aus und stärkte nach eigenen Angaben ihre Position als Branchenführer in diesem Bereich.
Derweil sucht der Autozulieferer weiter nach einem neuen Finanzchef. Im Februar hatte das Unternehmen überraschend mitgeteilt, dass Stefan Bauerreis aus persönlichen Gründen den Aussichtsrat um die vorzeitige Auflösung seines Vertrages gebeten habe. Übergangsweise verantwortet Firmenchef Büchsner das Aufgabengebiet.