Ukraine, Russland

Seit Monaten laufen die Kämpfe um die Stadt Kupjansk im Nordosten der Ukraine.

13.09.2025 - 14:47:47

Experten: Russen schleichen durch Tunnel nach Kupjansk. Russischen Truppen ist es mit einem Trick nun gelungen, weiter voranzukommen in der Gegend.

Die Kämpfe um die Frontstadt Kupjansk im Osten der ukrainischen Region Charkiw nehmen nach Angaben von Militärbeobachtern an Schärfe zu. Russischen Soldaten sei es gelungen, in kleinen Gruppen durch eine unterirdische Röhre in die Stadt einzudringen, berichten die Experten des militärnahen Blogs «Deepstate». Es ist nicht das erste Mal, dass Moskau diese Taktik für seine Vorstöße einsetzt.

Kupjansk ist ein strategisch wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der am Fluss Oskil liegt. Der Fluss selbst dient als Barriere gegen das Vordringen russischer Truppen. Allerdings ist es dem russischen Militär an einigen Stellen bereits gelungen, ihn zu überwinden. Mithilfe der Röhre, die einen Eingang am Ostufer des Flusses besitzt, verstärkt das Militär nun seinen Brückenkopf am Westufer. 

Kiew: Alles unter Kontrolle

Der Generalstab in Kiew dementierte nach Bekanntwerden des Tunnels eine direkte Gefahr für die Stadt. Die Lage sei unter Kontrolle, teilte der Generalstab auf Facebook mit. Die von den Russen genutzte Röhre führe nicht direkt in die Stadt. In Kupjansk gebe es insgesamt vier unterirdische Rohrleitungen, drei seien beschädigt oder mit Wasser befüllt worden, der Ausgang der vierten sei unter Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte, heißt es.

Zuvor hatte «Deepstate» berichtet, dass die Russen den vier Tage dauernden Weg durch die Röhre nutzten, um ohne größere Verluste das andere Ufer zu erreichen. Der Ausgang sei nicht direkt in der Stadt, hatte auch das Portal geschrieben. Es gebe dort aber schon einzelne russische Positionen, die etwa für den Start von Drohnen genutzt würden.

Bekannter Trick

Anfang des Jahres haben russische Truppen bereits mit dieser Taktik die Kleinstadt Sudscha im westrussischen Gebiet Kursk zurückerobert. Zuvor hatten die Ukrainer bei einem überraschenden Vorstoß im vergangenen Sommer erstmals den Krieg auf das Territorium des Angreifers getragen und eine größere Fläche monatelang unter ihrer Kontrolle gehalten.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Von der Leyen sagt Trump neuen Plan zu russischer Energie zu. Die Kommissionschefin kündigt nun einen neuen Plan an. US-Präsident Donald Trump knüpft neue amerikanische Sanktionen gegen Russland daran, dass die EU vollständig auf Energie aus dem Land verzichtet. (Politik, 16.09.2025 - 22:44) weiterlesen...

Tote und Verletzte nach russischen Angriffen in der Ukraine Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Angriffen überzogen. (Boerse, 16.09.2025 - 15:08) weiterlesen...

Umfrage: Mehrheit fürchtet Ausweitung des Ukraine-Kriegs Die Mehrheit der Deutschen befürchtet, dass sich der Krieg in der Ukraine zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato ausweiten könnte. (Sonstige, 16.09.2025 - 13:27) weiterlesen...

Ukraine attackiert Raffinerie Saratow in Russland Bei ihren Angriffen auf die russische Ölindustrie hat die Ukraine nach eigenen Angaben auch eine Raffinerie in Saratow an der Wolga mit Drohnen attackiert. (Boerse, 16.09.2025 - 13:13) weiterlesen...

Italien darf Nord-Stream-Verdächtigen ausliefern. Seit August sitzt ein mutmaßlicher Drahtzieher in Italien in U-Haft. Jetzt rückt ein Prozess in Deutschland näher. 2022 wurden die Gas-Pipelines aus Russland in der Ostsee schwer beschädigt. (Ausland, 16.09.2025 - 13:03) weiterlesen...

Nord-Stream-Anschläge: Ukrainer kann ausgeliefert werden. Jetzt rückt ein Prozess vor einem deutschen Gericht näher. Die italienische Justiz gibt grünes Licht. Vor drei Jahren wurden die Gas-Pipelines aus Russland in der Ostsee schwer beschädigt. (Ausland, 16.09.2025 - 11:45) weiterlesen...