Deutschland, USA

Mit Kommentaren zu Rechtsstaat und Demokratie in den USA hat sich der Kanzler bisher zurückgehalten.

26.09.2025 - 16:03:02

Merz beklagt Repressionen in den USA. Das ändert er jetzt.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich besorgt über zunehmenden Druck auf Justiz und Meinungsfreiheit in den USA geäußert. «Dieses Land hat sich so fundamental verändert über die letzten Jahre, vielleicht Jahrzehnte, dass auch da jetzt Regeln nicht mehr eingehalten werden, die parlamentarische Demokratie unter Druck steht, die Meinungsfreiheit in Fragen gestellt wird, Repression ausgeübt wird auf die Unabhängigkeit der Justiz», sagte er beim «Schwarz Ecosystem Summit» vor Unternehmern. 

Merz sieht langfristige Veränderung

Der Kanzler sagte auch, dass er das nicht für eine vorübergehende Entwicklung halte. «Die Veränderungen, die wir in den Vereinigten Staaten von Amerika gegenwärtig sehen, sind nicht über Nacht gekommen und sie werden auch nicht über Tag wieder gehen und sie sind nicht mit den nächsten Wahlen plötzlich alle wieder verschwunden.» 

Die regelbasierte Ordnung werde heute nicht nur von autoritären politischen Systemen in Frage gestellt. «Es gilt eben leider auch für Amerika», sagte Merz und betonte, wie sehr mit dem Land verbunden sei. Der Kanzler war Vorsitzender der Atlantikbrücke, einem Verein, der sich den deutsch-amerikanischen Beziehungen verschrieben hat, und arbeitete zwischenzeitlich für ein amerikanisches Unternehmen - die Investmentgesellschaft Blackrock.

Fälle Comey und Kimmel lassen Sorgen größer werde

Kritiker werfen der Regierung um Präsident Donald Trump vor, sie schränke gezielt die Meinungsfreiheit ein und lasse unliebsame Gegner juristisch verfolgen. Erst am Donnerstag wurde nach massivem Druck von Trump auf die Justiz sein Widersacher und Ex-FBI-Chef James Comey angeklagt. Auch die vorübergehende Zwangspause des bekannten Late-Night-Talkers Jimmy Kimmel, die Trump ausdrücklich gefeiert hatte, haben Sorgen um die Meinungsfreiheit in den USA größer werden lassen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Netanjahu verteidigt Angriffe auf Irans Atomprogramm. Doch Netanjahu lässt sich nicht irritieren. Und dankt einem wichtigen Unterstützer. Vor der Rede des israelischen Ministerpräsidenten bei der UN gibt es Pfiffe, Dutzende Diplomaten verlassen den Saal. (Ausland, 26.09.2025 - 15:36) weiterlesen...

Pharma-Branche wegen Trumps Zollankündigung alarmiert. Aus Brüssel kommen vorerst gelassene Reaktionen. Die Ankündigung enormer US-Zölle auf Medikamente schreckt die deutsche Pharmaindustrie auf. (Politik, 26.09.2025 - 14:35) weiterlesen...

Kusch über Enhanced Games: «Andere Welt» mit eigenen Regeln. Nun spricht der 32-Jährige in einem Video. Die Zusage von Schwimmer Kusch zu den als Dopingspiele bezeichneten Enhanced Games hat für Wirbel gesorgt. (Sport, 26.09.2025 - 14:01) weiterlesen...

Feuergefahr: BMW ruft weltweit Hunderttausende Autos zurück. Auch in Deutschland wird gewarnt. Weil es durch ein Problem am Starter im schlimmsten Fall zu Feuern kommen kann, ruft BMW weltweit Hunderttausende Autos zurück. (Wirtschaft, 26.09.2025 - 12:32) weiterlesen...

Trump vor Netanjahus UN-Rede mit neuem Nahost-Friedensplan. Geht er auf den neuen US-Vorschlag ein? Deutschland will auf beiden Seiten für den Plan werben. Mit Spannung wird die Rede von Israels Ministerpräsident Netanjahu vor der UN erwartet. (Ausland, 25.09.2025 - 19:16) weiterlesen...

Wadephul vorsichtig optimistisch zu neuem Gaza-Plan der USA Deutschland will sich bei Israel und den Palästinensern für die Annahme des neuen 21-Punkte-Plans der USA für Frieden im Nahen Osten einsetzen. (Boerse, 25.09.2025 - 17:57) weiterlesen...