Belarus, Russland

Fünf Tage lang haben Moskau und Minsk den gemeinsamen Einsatz ihrer Streitkräfte trainiert.

16.09.2025 - 16:28:36

Russland und Belarus üben Einsatzplanung für neue Rakete. Im Westen löste das Manöver Besorgnis aus, auch nach dem Ende der Übung ist sie nicht vorbei.

  • Die russische Armee kooperiert eng mit den Streitkräften von Belarus.  - Foto: Pavel Bednyakov/AP/dpa

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  • Auch in der Ostsee und in der polaren Barentssee wurde geübt. - Foto: Russisches Verteidigungsministerium/AP/dpa

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Die russische Armee kooperiert eng mit den Streitkräften von Belarus.  - Foto: Pavel Bednyakov/AP/dpaAuch in der Ostsee und in der polaren Barentssee wurde geübt. - Foto: Russisches Verteidigungsministerium/AP/dpa

Russland und Belarus haben bei ihrem Großmanöver Sapad 2025 auch die Einsatzplanung für die neue russische Mittelstreckenrakete Oreschnik (Haselstrauch) geübt. Das teilte der belarussische Generalstabschef Pawel Muraweiko am offiziell letzten Tag der Militärübung mit, wie die staatliche Nachrichtenagentur Belta in Minsk meldete.

Alle gestellten Aufgaben bei Sapad 2025 seien erfüllt worden, sagte Muraweiko demnach. «Zu den bedeutenden Ereignissen zählen die Planung und Prüfung des Einsatzes nichtstrategischer Atomwaffen sowie die Prüfung und Stationierung des mobilen Raketenkomplexes Oreschnik.» Details nannte er nicht.

Russland unterhält im eng verbündeten Nachbarland taktische Atomwaffen. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko drängt darauf, dass die nuklear bestückbare Rakete Oreschnik (Haselstrauch) ebenfalls in seinem Land stationiert wird. Moskau hat im November 2024 die ukrainische Großstadt Dnipro mit der neu entwickelten Waffe ohne Sprengköpfe beschossen. Seitdem wurden keine Starts bekannt.

Polen hält Grenze zu Belarus geschlossen

Angesichts des eskalierenden Konflikts zwischen Russland und dem Westen rief das turnusgemäße Großmanöver Besorgnis bei der Nato hervor, vor allem bei den direkten Anrainern Polen, Litauen, Lettland und Estland. 

Polen schloss wegen Sapad 2025 seine Grenze zu Belarus und will sie auch über das Manöver hinaus geschlossen halten. «Wir werden den Verkehr wieder aufnehmen, sobald die Grenze vollständig sicher ist und dies durch Informationen der Behörden bestätigt wird», sagte eine Sprecherin des Innenministeriums in Warschau.

Die Sorge wegen der Militärübung war noch gewachsen, als kurz vor Beginn vergangene Woche eine größere Zahl russischer Drohnen in den polnischen Luftraum eindrang. Erstmals schossen Nato-Kampfjets einige der Flugobjekte ab. Das westliche Bündnis wertete den Vorfall nicht als Angriff, aber als Moskauer Provokation und Austesten der Verteidigungsfähigkeit an der Ostflanke. Ihrerseits übten Nato-Kräfte dieser Tage in Polen und den baltischen Ländern.

«Die Übungen stellten für uns keine direkte Bedrohung dar. Sie fanden so statt, wie sie präsentiert wurden. Gleichzeitig fanden, da wir uns bewusst darauf vorbereitet hatten, auch auf unserer Seite ernsthafte Übungen statt – 17.000 Soldaten in Litauen, 40.000 einschließlich Polen», sagte der litauische Staatspräsident Gitanas Nauseda. Damit sei die Truppenstärke auf der anderen Seite der Grenze deutlich übertroffen worden. 

Übungen in Ostsee und Barentssee

Schauplätze von Sapad (Westen) 2025 waren Manövergelände in Belarus und Russland, aber auch die Ostsee und die polare Barentssee. Der belarussische Verteidigungsminister Viktor Chrenin sagte, in seinem Land hätten 6.000 belarussische Soldaten und 1.000 russische Soldaten teilgenommen. Westliche Militärexperten gehen von höheren Zahlen aus. Trotzdem war das Manöver kleiner als 2021, als Russland die Übung zur Vorbereitung auf die Invasion in die Ukraine nutzte.

@ dpa.de

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