Menschenrechtsbeauftragter, Eklat

Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Lars Castellucci (SPD), sieht antisemitische Äußerungen des Chatbots Grok als weiteren Beleg für die Zunahme von Hetze auf der Plattform X.

10.07.2025 - 12:50:37

Menschenrechtsbeauftragter nach Eklat um Grok bestĂĽrzt

"Der jüngste antisemitische Eklat um den KI-Chatbot Grok ist bestürzend, aber leider nicht überraschend. Er ist die Spitze des Eisbergs", sagte Castellucci dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe). Seit Musk im Jahr 2022 den früher als Twitter bekannten Kurznachrichtendienst X übernommen habe, könne man beobachten, wie Hassrede gegen Juden, aber auch gegen andere Menschengruppen, "kontinuierlich zunimmt, ohne dass die Plattform dem ernsthaft etwas entgegensetzen würde". Castellucci forderte die EU-Kommission auf, die bereits gegen X wegen illegaler Inhalte laufenden Verfahren jetzt "schnellstmöglich" abzuschließen und die Verstöße "wirksam" zu sanktionieren. Die Kommission sollte im Kontext der aktuellen Handels- und Zollkonflikte mit den USA zudem "unmissverständlich deutlich machen, dass die Einhaltung europäischen Rechts unverhandelbar bleibt". Der CDU-Europapolitiker Dennis Radtke verlangte von Musk die Einführung der neuen Grok-Version zu stoppen und für vollständige Aufklärung zu sorgen.

"Künstliche Intelligenz darf nicht zum Verstärker extremistischer Ideologien werden." Die jüngsten Aussagen des Chatbots bezeichnete der Bundesvorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels als "völlig inakzeptabel". "Dass antisemitische Narrative und die Verherrlichung von Hitler dort als Antworten erscheinen, zeigt, wie sehr rechte Denkmuster inzwischen digital reproduziert werden", sagte Radtke.

@ dts-nachrichtenagentur.de