Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) warnt davor, politischen Einfluss auf den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) zu nehmen, um eine härtere Migrationspolitik durchzusetzen.
10.12.2025 - 07:32:01Hubig warnt vor politischer Einflussnahme auf EGMR
Sie bekräftigen, dass Richter frei von politischer Einflussnahme entscheiden können müssen - auch und gerade die Richter des EGMR. "Die Unabhängigkeit des Gerichtshofs ist nicht verhandelbar." Das informelle Treffen geht auf Initiative des Generalsekretärs des Europarates, Alain Berset, zurück. In den letzten Jahren seien Migrationsfragen in vielen Mitgliedstaaten des Europarates Gegenstand intensiver politischer Debatten geworden, teilte sein Büro im Vorfeld des Ministertreffens mit. Dabei gehe es auch um das Verhältnis zwischen der Konvention und nationalen Migrationskontrollmaßnahmen. Ziel der Veranstaltung sei es, "diese Diskussionen in den Rahmen des Europarates zu integrieren". Im Mai hatten neun europäische Staaten die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Migrationsfragen kritisiert und zu einer Debatte über die Auslegung der Europäischen Menschenrechtskonvention aufgerufen. Man müsse darüber sprechen, ob das Gericht in einigen Fällen den Anwendungsbereich der Konvention "zu weit" ausgedehnt und damit das Gleichgewicht zwischen den zu schützenden Interessen verschoben habe, hieß es in einem Brief der neun Staaten, zu denen unter anderem Italien und Dänemark gehören. Man habe etwa Fälle gesehen, bei denen das Gericht Möglichkeiten der Staaten, zu entscheiden, wen sie aus ihrem Hoheitsgebiet abschieben, zu stark eingeschränkt habe.


