Wheaton Precious Metals: Aktie profitiert von Goldrun – Steht eine Neubewertung bevor?

Wheaton Precious Metals erregt derzeit viel Aufmerksamkeit an den Börsen. Über die vergangenen drei Monate konnte die Aktie, gehandelt unter der ISIN CA9628791027, um rund 7 Prozent zulegen. Zwischenzeitlich fiel der Kurs zwar zurück, erholte sich im Zuge des Goldpreis-Rallys aber rasant – mit Höchstständen über 155 CAD Ende November. Interessanterweise markierte die Aktie Anfang Oktober noch ein Zwischentief knapp unter 135 CAD, bevor sie in einer beeindruckenden Aufwärtsbewegung bis Anfang Dezember deutlich zulegte. Die jüngsten Entwicklungen werfen die Frage auf: Ist dies nur eine Zwischenetappe in einer großen Neubewertung?

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Ein Blick auf die jüngsten Schlagzeilen liefert Hinweise auf den Rückenwind für Wheaton Precious Metals. Am 27. November sorgte die Nachricht für Bewegung, dass Wheaton endlich das seit Monaten erwartete Gold-Streaming-Abkommen über 300 Millionen US-Dollar zum Erwerb von Anteilen der Hemlo-Goldmine abgeschlossen hat. Dieser Deal sichert Wheaton langfristig Teile der Goldproduktion aus einer der etabliertesten Minen Kanadas und bekräftigt die Strategie, stärker auf hochwertige Goldvorkommen außerhalb rein eigener Fördertätigkeit zu setzen.

Nur wenige Tage später vermeldete das Unternehmen Rekordzahlen: Für die ersten neun Monate 2025 wurden sowohl bei Umsatz als auch Gewinn neue Höchststände erreicht. Analysten hoben in mehreren Kommentaren hervor, dass besonders das Streaming-Modell – der Einkauf künftiger Edelmetallproduktion zu festgelegten Konditionen – in Phasen hoher Goldpreise deutliche Margenvorteile bringt. Die Quartalsdividende wurde erneut bestätigt, auch das ist in volatilen Rohstoffmärkten ein wichtiges Signal.

Auf Analystenseite gab es positive Überraschungen: Am 10. November stufte Veritas Investments Wheaton Precious Metals erstmals mit „Buy“ ein und hob das Kursziel auf 173 CAD. Bereits zum Monatsbeginn hatte die UBS das Ziel auf 118 Dollar angepasst und eine abwartende Haltung bestätigt – das zeigt, wie unterschiedlich die Meinungen aktuell sind. Die Aktie profitierte im Umfeld dieser Nachrichten deutlich, legte in der ersten Novemberhälfte spürbar zu und zählt damit zu den stärksten Werten im Goldmine-Sektor.

Doch was macht Wheaton Precious Metals so spannend? Das kanadische Unternehmen konzentriert sich auf sogenannte "Streaming Agreements" mit Minengesellschaften weltweit. Konkret finanziert Wheaton Gold- oder Silberminen mit Millionensummen vor und erhält im Gegenzug einen fixen Anteil an der späteren Produktion zu günstigen Konditionen. Anders als klassische Goldminen betreibt Wheaton also keine eigenen Minen, sondern ist vielmehr eine Art Edelmetall-Finanzierungsplattform mit einem Portfolio aus rund 35 aktiven Streaming- und 5 Royalty-Agreements, die auf Gold, Silber, aber auch Platin, Palladium und Kobalt abzielen.

Anleger schätzen diese strategische Positionierung. Durch das breite Streaming-Portfolio ist das Unternehmen weniger von operativen Risiken einzelner Minen abhängig und kann bei steigenden Rohstoffpreisen seine Margen automatisch verbessern. Seit der intensiven Expansion in den 2010er Jahren hat sich Wheaton Precious Metals zu einem der größten börsennotierten Edelmetallhändler und -finanziers weltweit entwickelt. Die laufenden Projekte verteilen sich auf mehrere Kontinente, darunter bedeutende Goldvorkommen in Kanada, Südamerika und Australien.

Rückblickend hat sich die langfristige Story bewährt – doch stehen auch Risiken im Raum: Das Modell ist zwar weitgehend konjunkturunabhängig, doch Preisausschläge bei Gold, politische Eingriffe, geopolitische Instabilität oder Verzögerungen bei Partnerprojekten können die Ergebniserwartungen torpedieren. In Zeiten fallender Goldpreise sind die festgekauften Stream-Preise zudem ein zweischneidiges Schwert. Manche Skeptiker betonen, dass das Wachstumstempo durch neue Streamingdeals aufwendig und teuer erkauft werden muss, was sich auf die Bewertung der Shares auswirken könnte.

Für Anleger mit Interesse an einem Goldminen-Exposure bietet Wheaton Precious Metals eine spannende Alternative zum klassischen Minenbetrieb: Wachstum durch Diversifikation und geringeres operatives Risiko – aber auch mit der Notwendigkeit, die Streamingverträge und globale Edelmetallpreise im Blick zu behalten. Nach den jüngsten Rekordzahlen und mit Blick auf kommende Projekte dürfte das Unternehmen für viele Investoren im Sektor weiter auf dem Radar bleiben.

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