Salesforce Aktie: KI-Strategie liefert ab

Lange Zeit zweifelten Anleger am Wachstumspotenzial des Cloud-Riesen und befürchteten eine Abkühlung im Sektor. Doch mit den jüngsten Quartalszahlen liefert Salesforce den Beweis, dass die massive Wette auf autonome KI-Agenten reale Erträge generiert. Während die Aktie am Freitag kräftig zulegte, sorgt jedoch ein massiver Insider-Verkauf für Gesprächsstoff: Nutzen Führungskräfte den Aufschwung lediglich zum Ausstieg?

Milliarden-Geschäft dank KI-Agenten

Der Haupttreiber für den Kurssprung von über 5 % am Freitag ist nicht nur der Umsatz von 10,3 Milliarden Dollar (+9 % zum Vorjahr), sondern vor allem die Profitabilität. Mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 3,25 Dollar übertraf das Unternehmen die Analystenschätzungen von 2,86 Dollar deutlich.

Viel wichtiger für die langfristige Perspektive ist jedoch die erfolgreiche Einführung von “Agentforce”, der Plattform für autonome KI-Agenten. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten, die KI-Gewinne erst für die Zukunft versprechen, monetarisiert Salesforce die Technologie bereits heute.

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:
* Umsatz: 10,3 Milliarden Dollar (+9 % Vorjahr)
* Gewinn je Aktie (bereinigt): 3,25 Dollar (Erwartung: 2,86 Dollar)
* Agentforce & Data 360 ARR: ca. 1,4 Milliarden Dollar (+114 % Vorjahr)
* Restliche Leistungsverpflichtungen (cRPO): 29,4 Milliarden Dollar (+11 %)

CEO Marc Benioff bestätigte über 18.500 abgeschlossene Deals seit dem Start der Plattform. Allein im abgelaufenen Quartal wurden 9.500 bezahlte Transaktionen verzeichnet. Dies deutet darauf hin, dass Unternehmenskunden die Pilotphasen verlassen und die Technologie nun großflächig implementieren.

Insider nutzt die Gunst der Stunde

Trotz der Euphorie um die operativen Zahlen wirft eine Transaktion Fragen auf. Parker Harris, Mitbegründer von Salesforce und CTO von Slack, hat laut SEC-Unterlagen am 2. Dezember Aktien im Wert von rund 31,6 Millionen Dollar verkauft. Der durchschnittliche Verkaufspreis lag bei etwa 234,70 Dollar.

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Zwar basieren solche Verkäufe oft auf vorab festgelegten Handelsplänen, doch eine Liquidierung in dieser Größenordnung durch einen Top-Manager kann als Signal gewertet werden, dass die interne Bewertung kurzfristig als ambitioniert angesehen wird. Anleger sollten genau beobachten, ob bei einer weiteren Erholung Richtung der 260-Dollar-Marke weitere Insider diesem Beispiel folgen.

Analysten bleiben uneins

Die Reaktion der Wall Street fiel überwiegend positiv aus, wobei sich eine deutliche Kluft in den Erwartungen zeigt. Während Morgan Stanley (Kursziel 405 Dollar) und KeyBanc (400 Dollar) das Potenzial der KI-Beschleunigung betonen, bleiben andere Häuser vorsichtiger. DA Davidson hob das Ziel zwar leicht an, bleibt aber mit 235 Dollar und einer “Neutral”-Bewertung skeptisch. Diese Divergenz verdeutlicht die Unsicherheit darüber, wie schnell die KI-Umsätze im kommenden Jahr tatsächlich skalieren werden.

Angesichts der starken Ergebnisse hat das Management die Prognose für das Gesamtjahr (FY26) angehoben und stellt nun einen Umsatz von bis zu 41,55 Milliarden Dollar sowie eine operative Marge von rund 34,1 % in Aussicht.

Die aktuellen Zahlen markieren einen Wendepunkt: Salesforce konnte belegen, dass “Agentforce” mehr als nur ein Marketing-Versprechen ist. Die Anzahl der konkreten Deals trennt das Unternehmen vom allgemeinen KI-Hype. Dennoch mahnt der Millionen-Verkauf von Parker Harris zur Disziplin bei der Bewertung. Der Markt preist nun eine fehlerfreie Umsetzung der Strategie für den Rest des Geschäftsjahres ein.

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