Lecanemab: Biomarker beweisen Wirkmechanismus gegen Alzheimer
03.12.2025 - 05:42:12Eisai und Biogen haben die Wirkweise ihres Alzheimer-Medikaments Lecanemab erstmals direkt nachgewiesen. Auf der CTAD-Konferenz in Madrid präsentierten sie Daten, die zeigen: Der Antikörper entfernt toxische Protofibrillen aus dem Gehirn.
Die Ergebnisse schließen eine wichtige Lücke in der Beweiskette. Bislang war bekannt, dass Lecanemab Amyloid-Plaques im Gehirn reduziert. Doch wie genau der Abtransport funktioniert, blieb unklar. Die neuen Daten liefern die Antwort.
Das Forscherteam analysierte Liquor-Proben von 410 Patienten aus der Phase-III-Studie Clarity AD. Dabei konzentrierten sie sich auf Protofibrillen – hochgiftige Vorformen der Plaques, die Nervenzellen schädigen, noch bevor sichtbare Ablagerungen entstehen.
Das Ergebnis: Unter Lecanemab stiegen die Protofibrillen-Werte im Liquor deutlich an.
- Nach 12 Monaten: 59 % Anstieg unter Lecanemab vs. 19 % unter Placebo
- Nach 18 Monaten: 45 % Anstieg vs. 29 %
Klingt paradox? Ist es nicht. Der Anstieg im Nervenwasser beweist, dass der Antikörper die Giftstoffe aus dem Gehirn mobilisiert und zur Entsorgung in den Liquor befördert.
„Diese Daten zeigen erstmals in einer großen Studie, dass Lecanemab tatsächlich an Protofibrillen bindet und deren Ausschwemmung ermöglicht”, erklärte Eisai.
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Timing mit Strategie
Die Daten kommen zu einem günstigen Zeitpunkt. Im Oktober startete in den USA die Vermarktung von Leqembi Iqlik – einer subkutanen Form des Medikaments. Statt zeitaufwendiger Klinik-Infusionen können Patienten sich den Wirkstoff nun selbst zu Hause spritzen. Die Injektion dauert 15 Sekunden.
Für diese Heimtherapie sind die neuen Erkenntnisse entscheidend. Sie legen nahe, dass eine kontinuierliche Entfernung der Protofibrillen notwendig ist, um den Krankheitsverlauf langfristig zu bremsen.
Auch in Europa hat sich die Lage entspannt. Nach anfänglichen Bedenken empfahl die EMA im Februar die Zulassung für Patienten ohne oder mit nur einer Kopie des Risiko-Gens ApoE4.
Kampf um Position im Alzheimer-Markt
Die Daten sind mehr als akademisch – sie sind kommerziell relevant. Der Alzheimer-Markt wird zunehmend umkämpft, besonders durch Konkurrent Donanemab.
Die Unterscheidung liegt im Detail: Während andere Antikörper vor allem bestehende Plaques beseitigen, positioniert sich Lecanemab als Protofibrillen-Spezialist. Die Theorie: Selbst nach Plaque-Entfernung können die löslichen Vorstufen weiter Schaden anrichten.
„Alzheimer ist ein kontinuierlicher neurotoxischer Prozess”, betonte Biogen. „Dass wir die Mobilisierung messen können, bestätigt: Wir greifen an der richtigen Stelle ein.”
Sicherheit im Blick
Ein sensibles Thema bleibt das Nebenwirkungsrisiko. Die gefürchteten ARIA (Amyloid-bezogene Bildgebungsanomalien) – Hirnschwellungen oder Mikroblutungen – treten vor allem in den ersten sechs Monaten auf.
Die gute Nachricht: Bei der subkutanen Anwendung liegen systemische Reaktionen unter 1 %, verglichen mit 26 % bei der Infusion. Das erhöht die Sicherheit für die Heimbehandlung deutlich.
Dr. Marwan Sabbagh vom Barrow Neurological Institute beobachtet hohe Therapietreue: „Sobald Patienten den Nutzen verstehen, bleiben sie dabei. Die Heimbehandlung wird das verstärken.”
Was bringen die Daten wirklich?
Kritische Stimmen mahnen zur Vorsicht. Veränderte Biomarker sind ein starkes Signal – entscheidend bleibt aber der klinische Nutzen im Alltag der Patienten.
Hier hatte Lecanemab bereits überzeugt: In der Hauptstudie verlangsamte sich der kognitive Abbau um 27 % über 18 Monate. Die neuen Daten liefern nun die biologische Erklärung für diesen Effekt.
Ausblick 2026
Mit den CTAD-Daten schließt sich der Beweiskreis für Lecanemab. Für 2026 zeichnen sich drei Entwicklungen ab:
Heimtherapie als Standard: Die meisten US-Patienten dürften auf den Autoinjektor umsteigen.
Prävention statt Reparatur: Die AHEAD-Studie testet Lecanemab bei Menschen ohne Symptome, aber mit erhöhten Amyloid-Werten. Die Protofibrillen-Daten könnten hier als Frühwarnsystem dienen.
Kombinationstherapien: Mit dem Nachweis, dass Amyloid-Vorstufen eliminiert werden, rücken Tau-gerichtete Therapien in den Fokus – für einen Angriff auf mehreren Fronten.
Die Daten bestätigen: Lecanemab räumt nicht nur auf, sondern greift aktiv in den Krankheitsprozess ein. Zusammen mit der einfachen Anwendung könnte Dezember 2025 als Wendepunkt gelten – hin zu Alzheimer als chronisch behandelbare Erkrankung.
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